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Mädchen tragen Wasserschüsseln in ihr Dorf im sürdlichen Niger.

Foto: REUTERS/Finbarr O'Reilly

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Firdaoussi Saadou: Das zehn Monate alte Mädchen wiegt 3,2 Kilogramm.

Foto: AP /Schalk van Zuydam
Genf/Wien – In dem von schwerer Hungersnot betroffenen westafrikanischen Land Niger sind nun auch erste Fälle von Cholera aufgetreten. Fünf Menschen seien bereits an der Infektionskrankheit gestorben; insgesamt seien bisher 49 Fälle registriert worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO am Freitag in Genf mit.

WHO-Experte Pino Annunziata warnte, wenn nicht sofort Hilfe eintreffe, werde das Land von einer Epidemie mit verheerenden Folgen erfasst. Unter den ohnehin hungergeschwächten Menschen könne sich Cholera rasend schnell ausbreiten. Die Zahl der Toten werde dann "dramatisch" sein.

Die bisher festgestellte Sterberate sei bereits höher als gewöhnlich, sagte Annunziata. Er rechne auch mit einem Anstieg anderer ansteckender Krankheiten wie Tuberkulose oder Masern.

Die Lage der Kinder in Niger verschlechtert sich zunehmend. Angaben des UNO-Kinderhilfswerks Unicef zufolge sind derzeit etwa 192.000 Kinder unter fünf Jahren mangelernährt. 32.000 von ihnen seien so geschwächt, dass sie dringend medizinische Betreuung brauchen, teilte die Organisation am Freitag mit.

Insgesamt seien in Niger 3,6 Millionen Menschen von der aktuellen Hungerkrise betroffen, darunter 800.000 Kinder unter fünf Jahren. Unicef habe bereits 200.000 Menschen mit insgesamt 614 Tonnen Getreide und sechs Tonnen Saatgut versorgt.

Die österreichische Caritas- Augustsammlung ist den Hungernden in Niger und jenen in anderen afrikanischen Ländern gewidmet. Spenden sind erbeten auf das P.S.K.- Konto 7700004, BLZ 60.000, Kennwort: Augustsammlung. (AFP, red/DER STANDARD, Printausgabe, 30./31.7.2005)