Einem großen Teil der kleinen und mittleren Unternehmen mangelt es an Liquidität. Bleiben die Aufträge mehr oder weniger stabil, ist das noch keine Tragödie. Ernst wird es spätestens dann, wenn die Umsätze für einige Zeit ausbleiben: Laufende Rechnungen können nicht mehr bezahlt, Kredite nicht mehr bedient, das Personal nicht mehr entlohnt werden.

Viele KMU versuchen sich in dieser Situation damit zu helfen, dass sie Kosten einsparen. Die Formel lautet meistens: Die Kassa nur noch mit dem Nötigsten belasten, während weniger dringende Ausgaben vorübergehend warten müssen. Die Formel birgt eine Gefahr: In dieser Phase könnten gerade jene Aufwendungen gekürzt werden, die dem Betrieb gerade wieder zu mehr liquiden Mitteln verhelfen könnten.

Umsatz fördern

Die Rede ist von Marketingausgaben. Gerade, wenn es eng wird, sollten Investitionen vor allem in die Umsatzförderung fließen – für aufwändige Restrukturierungen ist es jetzt ohnehin zu spät. Die Frage ist, worauf sich die Förderung konzentrieren sollte: In die so genannten „Cash Cows“ oder in die Wachstumsbringer?

Die Antwort hängt davon ab, in welcher Situation sich der Betrieb konkret befindet. Erste Priorität sollten jedenfalls die Cash Cows haben. Sie dürfen in Krisenzeiten ruhig um ein paar Cent billiger angeboten werden, sofern das die Umsätze steigert. Mittelfristig ist jedoch zu vermeiden, dass Investitionen in den umsatzstarken, aber wachstumsarmen Produkten oder Sparten versickern. Der Fokus sollte dann auf jenen Leistungen liegen, die ein gewisses Maß an Wachstum versprechen.

Kommunizieren in der Krise

In Krisenzeiten sollten auch die Investitionen personeller Ressourcen hinauf geschraubt werden. Da das nie nur die Geschäftsleitung betreffen wird, ist ein höherer Kommunikationsbedarf nötig: Den MitarbeiterInnen muss vermittelt werden, dass es sich nur um eine vorübergehende Phase der Mehrleistung handelt, die auch der Sicherung ihrer Arbeitsplätze dient. (mas)