Wien - Neben Raiffeisen hat jetzt auch die Erste Bank Interesse am Einstieg in der Ukraine. Erste Bank-Chef Andreas Treichl hat sich jüngst mit dem ukrainischen Staatspräsident Viktor Juschtschenko getroffen.

Danach habe Juschtschenko ukrainischen Journalisten mitgeteilt, die Erste Bank interessiere sich für die Übernahme der staatlichen ukrainischen Sparkasse namens Oschadbank, schreibt das "WirtschaftsBlatt" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf ukrainische Medien.

"Sollte der ukrainische Staat die Sparkasse privatisieren, werden wir uns diese ansehen", sagte ein Erste Bank-Sprecher dem Blatt. Laut ukrainischen Medienberichten könnte die Privatisierung nächstes Jahr starten.

RI verhandelt

Raiffeisen International (RI) wiederum verhandelt seit Monaten über den Kauf der Aval-Bank, mit 19.000 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 1,6 Mrd. Euro die zweitgrößte Bank des Landes. Die Gespräche sollen im Herbst finalisiert werden. Der Wert der Aval-Bank wird auf 500 Mio. Euro geschätzt.

Die im Erste-Bank-Visier befindliche ukrainische Sparkasse ist mit einer Bilanzsumme von 703 Mio. Euro etwas kleiner als die Aval Bank, sie verfügt aber über ein landesweites Netzwerk von hunderten Filialen.

Für die Oschadbank müsste die Erste Bank rund 300 Mio. Euro zahlen, glauben Analysten. Sie erwarten auch, dass sich die Bank Austria - künftig im UniCredit-Konzern auch für die Ukraine zuständig - dort ebenfalls nach Kaufobjekten umsehen wird. (APA)