"Genosse Schröder
Als das Titelbild des österreichischen Illustrators Michael Pleesz 2002 erschien, rief der deutsche Bundeskanzler beim Spiegel an: Er hätte gerne das Original. "Genosse Schröder" sieht bei Pleesz aus wie ein kämpferischer Stachanow-Arbeiter in der Manier des sowjetischen Realismus. Auch US-Präsident George W. Bush habe sich von Jean-Perre Kunkels Titelbild von 2002, das ihn als schießwütigen Filmhelden im Rambo-Outfit zeigt, "gut getroffen" gefühlt, plauderte Stefan Kiefer, Ressortleiter Titelbild des "Spiegel", aus dem Nähkästchen des Nachrichtenmagazins.
"Plädoyer eines kommerziellen Magazins für die Kunst"
Diese Arbeiten werden normalerweise als Gebrauchsgrafiken rezipiert und verschwinden nach einer Woche von der Bildfläche - wenn auch nicht aus dem Gedächtnis, spiegeln sie doch die Befindlichkeit Deutschlands oder der Welt manchmal höchst treffend wider. Nun wandern diese Zeichnungen durch Museen in Deutschland, Österreich und den USA. "Es sind eigenständige Arbeiten auf hohem Niveau", rechtfertigte MAK-Direktor Peter Noever den Platz der Bilder im Kunstblättersaal des Museums bei der Presseführung heute, Dienstag. Die Schau sein "das Plädoyer eines kommerziellen Magazins für die Kunst".
Von Heiligen-Ikonen bis zu Pop-Art