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Kind vor den Überresten des zerstörten Hauses seiner Familie

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Harare - Die Regierung von Simbabwe hat ungeachtet der Kritik der Vereinten Nationen eine weitere Armensiedlung zerstört. Augenzeugen berichteten, Regierungsvertreter setzten am Dienstag in der Ortschaft Porta Farm zahlreiche Hütten in Brand und gingen mit Gewalt gegen die Bewohner vor. Die Menschen seien aufgefordert worden, in entlegene ländliche Gebiete umzuziehen, sagte ein Augenzeuge.

Porta Farm liegt rund 40 Kilometer westlich von Harare. Die Siedlung war 1991 für 3.000 Obdachlose eingerichtet worden, damit sie rechtzeitig vor einem Besuch der britischen Königin Elizabeth von den Straßen der Hauptstadt verschwanden. Seither hat sich die Einwohnerzahl von Porta Farm auf 30.000 verzehnfacht.

In den letzten Monaten sind in Simbabwe zahlreiche Armenviertel und Stände von Straßenhändlern zerstört worden. Die Vereinten Nationen hatten die "Operation Murambatsvina" (Weg mit dem Müll) am Donnerstag scharf kritisiert. Einem UN-Bericht zufolge sind von der Aktion rund 2,4 Millionen Menschen betroffen, mehr als 700.000 wurden obdachlos oder verloren ihre Arbeit. (APA/AP)