Offensichtlich ist der ORF

als redaktionelle Eigenleistung besonders stolz darauf, dass er sich in den 60er-Jahren nicht nur vom Würgegriff der Politik befreite. Zugegeben, der war gut! Wie man am Dienstag in einem Report Spezial zum Thema "50 Jahre Fernsehinformation in Österreich" erfahren durfte, sind es neben Grubenunglücken und Hochwasser vor allem sportliche Ereignisse, die die Identität des Staatssenders ausmachen.

Hier vor allem auch Unfälle. Jochen Rindt in Monza, Niki Lauda am Nürburgring, möglicherweise Herrmann Maier in Japan. (im Bild Gerhard Jelinek, Peter Nidetzky)

Foto: ORF

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Apropos Japan:

auch den Auftritt von Karl Schranz am Wiener Heldenplatz zählt der ORF offensichtlich zu einer Sternstunde zumindest seines Fernsehens. Immerhin durfte Schranz damals bei den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo wegen eines Verstoßes gegen die Amateurregeln nicht an den Start gehen. Das bescherte ihm daheim einen triumphalen Empfang.

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Heldenplatz?

Ach ja, Lichtermeer. Muss ja. Schon weniger: Die Großdemo gegen Schwarzblau an selber Stelle. Was noch? Selbstverständlich Franz Klammer in Innsbruck und der deutsche Komiker ...

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Otto bei Ingrid Turnherr

in der Zeit im Bild 2.

Ein definitiver Höhepunkt allerdings: die erste Moderation des damaligen Salzburger Landesstudio- Chefs und heutigen Leiters der Fernsehinformation Werner Mück bei Salzburg heute. Laut ihm "eine Stärkung des Föderalismus". Für andere: eine Gratiswerbefläche für Landeshauptleute. Geht es uns eigentlich allen gut? (schach/DER STANDARD; Printausgabe, 28.7.2005)

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