München - Bei BMW ist ein Abteilungsleiter im Einkauf unter dringendem Korruptionsverdacht verhaftet worden. Wie die Münchner Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, soll der Manager von einer Zulieferfirma in Sachsen 100.000 Dollar (83.403 Euro) Schmiergeld angenommen haben.

Dafür habe er den Zulieferer bei Aufträgen bevorzugt. Es handle sich aber offenbar "um einen Einzelfall und nicht um eine Affäre größeren Ausmaßes", erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld.

Untersuchungshaft

Der 54-jährige BMW-Einkaufsmanager und der 45-jährige Verantwortliche des Zulieferbetriebs in Neuensalz bei Zwickau wurden am Mittwoch in Untersuchungshaft eingeliefert, nachdem bei Büro- und Wohnungsdurchsuchungen am Dienstag zahlreiche Unterlagen sichergestellt wurden, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte.

Der mittelständische Betrieb produziert Ledersitzbezüge und Seitenverkleidungen unter anderem für den Mini und für VW, wie aus Wirtschaftskreisen verlautete. Bei dem Verhafteten soll es sich um einen Geschäftsführer handeln.

Oberstaatsanwalt Anton Winkler sagte, der Fall sei durch einen Hinweis der Finanzbehörden aufgeflogen. Die bisherigen Ermittlungsergebnissen hätten den Tatverdacht erhärtet. Der BMW-Einkäufer soll zwischen 2000 und 2002 drei Schecks über insgesamt rund 100.000 Dollar angenommen zu haben.

BMW kooperiert

BMW sei von der Staatsanwaltschaft informiert worden und habe konstruktiv an der Aufklärung mitgewirkt. Ob der Zulieferer das Schmiergeld auf die Rechnungen für BMW aufgeschlagen oder es aus eigener Tasche gezahlt hat, weil er die Aufträge brauchte, ist Winkler zufolge noch nicht geklärt. (APA/AP)