Mailand - Der Kampf zwischen der niederländischen ABN Amro Bank und der Banca Populare Italia (BPI) um die Banca Antonveneta, eine Volksbank aus Padua, geht weiter. Auch die Mailänder Staatsanwaltschaft setzt ihre Ermittlungen fort.

Nicht nur das Bieterkonsortium der BPI steht unter Verdacht, durch geheime Absprachen das Wertpapiergesetz verletzt zu haben. Angeblich steckt auch Zentralbankchef Antonio Fazio bis über beide Ohren in der Geheimaffäre. Dies beweisen abgehörte Telefongespräche des BPI-Chefs mit Fazio.

Fazio soll nicht nur über die geheimen Abmachungen zwischen den Großaktionären im Bilde gewesen sein, sondern auch die italienischen Bieter gegenüber ABN Amro bei Antonveneta bevorzugt haben.

Der Notenbankchef hat bisher die abgehörten Gespräche nicht dementiert, beteuert aber, dass sein Haus vorschriftsgemäß gehandelt habe. Laut Finanzkreisen werden Wochen vergehen, bis die Richter ein Urteil gefällt haben und Entscheidungen im Kampf um Antonveneta bzw. um die Zukunft der Banca d Italia getroffen werden. (tkb, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.07.2005)