Flucht und Politik
"Abschiebecharter" nach Kabul
Briten und Franzosen schieben gemeinsam 40 Afghanen ab - Innenminister hatten stärkere Kooperation beschlossen
Paris - Mit Reisewarnungen für Länder im Kriegs- oder Bürgerkriegszustand warnen die Außenministerien der Europäischen Union. Länder, in denen die öffentliche Ordnung nicht oder kaum mehr gewährleistet ist, sollen demnach gemieden werden. Auch wenn Afghanistan offiziell zu jenen gezählt wird, gilt eine solche "Reisewarnung" offenbar nicht für jene, die versucht haben, aus dieser Instabilität zu entkommen. So wurden am Dienstag mit einem Charterflug vom Flughafen Paris Charles de Gaulle 40 Afghanen, begleitet von französischer und britischer Polizei, einem französischen Polizeiarzt sowie von einem Diplomaten des französischen Außenministeriums, in ihre
Heimat abgeschoben. 25 Afghanen seien in Frankreich und 15 in
Großbritannien aufgegriffen worden, teilte Frankreichs Innenminister Sarkozy mit und lobte die "exzellente Zusammenarbeit" beider Länder. Menschenrechtsgruppen wie Amnestie International hingegen kritisierten die Abschiebepraxis. Die Sicherheit der
zurückkehrenden Migranten sei in Afghanistan nicht gewährleistet. (red/APA/dpa)