Gegen Spekulationen über den Studentenansturm vor
allem an den medizinischen Universitäten spricht sich
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer aus. "Über Zahlen und Fakten
zu spekulieren, ist eine beliebte Sommerbeschäftigung", so Gehrer bei
einer Pressekonferenz am Donnerstag. Eine Gesamtbeurteilung der Lage
sei erst mit dem Ende der Inskriptionsfrist Ende Oktober möglich:
"Argumentieren kann ich erst, wenn ich Zahlen, Daten und Fakten
habe."
Alternativen überlegen
Abgewiesenen Medizin-Studienwerbern riet Gehrer, sich auf die
Warteliste setzen zu lassen und ein alternatives Studium zu
inskribieren. Von möglichen Beschränkungen seien nur acht
Studienrichtungen betroffen, "in 162 Fächern hat sich nichts
geändert".
"Bevor ich irgendwelche Zahlen, Daten und Fakten habe, kann ich
nicht zur deutschen Kultusministerkonferenz gehen und mich
beschweren", meinte Gehrer mit Blick auf deutsche Studienwerber vor
allem in den medizinischen Fächern. Außerdem beruhe studentische
Mobilität immer darauf, dass alle Länder dabei mitmachen. In den
technischen Studienrichtungen etwa wäre man sehr froh, mehr Studenten
aus dem Ausland zu haben.
Numerus-Clausus-Flüchtlinge
Wenig hält Gehrer von der These, dass deutsche
Numerus-Clausus-Flüchtlinge bisher abgewiesen hätten werden müssen,
weil die Änderungen des Universitätsgesetzes (UG) noch nicht in Kraft
getreten seien. Das Gesetz sei heute, Donnerstag, kundgemacht worden,
so Gehrer. Ihre Juristen hätten ihr gesagt, dass Gesetze auch
rückwirkend gemacht werden könnten: "Das ist ein durchaus üblicher
Vorgang." Damit gelte das neue UG rückwirkend mit 7. Juli. (APA)