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Fotos: APA/Reuters
Wien - FK Austria Magna, in der Saison 20004/05 erst im UEFA-Cup-Viertelfinale am FC Parma gescheitert, hat zum Auftakt des heurigen internationalen Fußball-Geschäfts einen vertrauten Gegner bekommen. Die Auslosung für die zweite Runde der UEFA-Cup-Qualifikation am Freitag in Nyon bescherte MSK Zilina. Die Slowaken, die am 11. August nach Wien kommen und am 25. August Heimrecht haben, waren erst kürzlich Testspiel-Gegner der Wiener (0:0) gewesen.

"Das war eine relativ harte Partie, der Gegner aggressiv, aber auch ganz gut", erinnert sich Peter Stöger noch genau an den 3. Juli und Söchau, wo das Treffen stattgefunden hatte. Weitere und nähere Abschlüsse über MSK wird sich der Austria-Sportdirektor am Sonntag in Sillein machen, wenn er den aktuellen Tabellenfünften in der dritten Runde der nationalen Meisterschaft im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn ZTS Dubnica (Vierter) in aller Ruhe von der Tribüne aus beobachten wird.

Aber schon vor dieser Spionagereise wird er weitere Infos über seinen neuen slowakischen Stürmer Filip Sebo und dessen Landsmann Vladimir Janocko einholen. Die Violetten, deren erstes Ziel das Erreichen der Gruppen-Phase ist, sehen den beiden Duellen mit Zuversicht entgegen. "In Normalform sollte das für uns eine machbare Aufgabe werden", meinte Stöger, dem es persönlich egal ist, dass das erste Spiel in Wien ausgetragen wird. "Hauptsache, wir müssen nicht weit reisen und die Fans können uns begleiten."

Trainer Frenkie Schinkels und auch Klubmanager Markus Kraetschmer, der der Auslosung in Nyon beigewohnt hatte, sprachen unisono von einer "60:40-Aufstiegschance für uns." Ernst Dospel hat noch eine offene Rechnung; Am 21. Juni 1997 hatte er als Mittelfeldspieler unter Trainer Wolfgang Frank gegen MSK in Sillein eine 1:3-Niederlage im UEFA-Interoto-Cup bezogen. "Klar will ich mit unserem Aufstieg Revanche nehmen".

Zilina hat in der ersten Quali-Runde FC Bakau mit dem Gesamtscore von 3:2 ausgeschaltet, nach einem 0:1 in Aserbaidschan wurde der Aufstieg in Sillein (3:1) erst im Finish fixiert. Bis zur 85. Minute waren die Slowaken praktisch aus dem Rennen gewesen.

In die slowakische Liga, die MSK 2002 zum ersten Mal gewonnen und den Titel 2003 und 2004 wiederholt hatte, startete der Austria-Gegner unterschiedlich. Einem 2:5 daheim gegen FC Nitra folgte ein 5:1 auswärts gegen Matador Puchov. Für den UEFA-Cup hat sich Zilina als Vizemeister hinter Artmedia Petrzalka (sieben Punkte Vorsprung) qualifiziert.

GAK nach Moldawien

Der österreichische bekommt es mit dem moldawischen Fußball-Vizemeister zu tun. Der GAK trifft auf Nistru Otaci. Das ergab die Auslosung der mittel- und osteuropäischen Zone am Freitag in Nyon. Eine strapaziöse Auswärts-Reise ist den Grazern beim Hinspiel am 11. August gewiss, obwohl Nistru seine Europacup-Heimspiele zuletzt in der rund 240 Kilometer entfernten Chisinau ausgetragen hat.

Weil aber auch das Stadion in der moldawischen Hauptstadt mehr als baufällig ist, könnte die Partie nach Tiraspol verlegt werden - in ein Stadion, an das der GAK sehr gute Erinnerungen hat: Mit einem 4:1-Hinspielerfolg gegen Sheriff Tiraspol hatten die Grazer 2002 den Grundstein zum Aufstieg in die dritte Qualifikationsrunde zur Champions League gelegt, ehe man dort dem wahrscheinlich nächsten Rapid-Gegner Lok Moskau unterlegen war.

"Für uns ist der Gegner genauso eine große Unbekannte, wie für alle anderen", erklärte Sportdirektor Thomas Hösele, der den GAK in Nyon vertrat und am 7. August den Supercup zwischen Cupsieger Nistru und dem überlegenen Meister Sheriff beobachten wird. "Wenn wir sportlich unsere Leistung bringen, sollten sich keine Probleme darstellen", erklärte Hösele. "Die Probleme sind eher infrastrukturell."

Für viele ist der Klub aus dem Städtchen Otaci im äußersten Norden der ehemaligen Sowjetrepublik an der Grenze zur Ukraine tatsächlich die große Unbekannte. Lediglich Salzburg traf im UI-Cup 2000 auf die Kicker vom Fluss Dnjestr (Nistru in der Landessprache), setzte sich mit 6:2 und 1:1 durch.

In der ersten Qualifikationsrunde hatte Nistru sich gegen Khazar Lenkoran aus Aserbaidschan mit 3:1 bzw. 2:1 durchgesetzt, in der abgelaufenen Meisterschaft jedoch mit 16 Punkten Rückstand auf Sheriff nur Platz zwei belegt. Und an jene Mannschaft haben die Grazer ja gute Erinnerungen.

Schon wieder Zenit

"Deja vu" für Superfund Pasching. Die Oberösterreicher bekommen es wieder mit Zenit St. Petersburg zu tun. Im Vorjahr waren die Paschinger gegen Zenit nach einem souverän herausgespielten 3:1-Heimsieg durch ein 0:2 auswärts und auf Grund der Auswärtstorregel am Aufstieg in die erste Hauptrunde gescheitert.

So wie damals bekam der FC Superfund, der als einziger österreichischer Klub bei der UEFA-Cup-Auslosung am Freitag in Nyon ungesetzt war, auch diesmal zuerst Heimvorteil (11. August), das Rückspiel steigt am 25. August.

Im Vorjahr war St. Petersburg als Tabellenführer nach Oberösterreich gekommen, diesmal liegt Zenit mit neun Punkten Rückstand auf Tabellenführer Lok Moskau auf Rang zwei. Die Mannschaft ist allerdings nur geringfügig verändert. Wichtig für Trainer Vlastimil Petrzela war, dass Zenit seine beiden Jungstars, das Offensiv-Duo Andrej Arschawin (24) und Aleksandr Kerschakow (22) halten konnte.

Pasching dagegen musste seine drei Leistungsträger Mayrleb, Kirchler und Jezek nach Salzburg ziehen lassen, nach drei Runden wartet das Team von Georg Zellhofer noch auf den ersten Sieg und das erste Tor. "Es ist ein interessantes Los, weil wir Revanche nehmen können", meinte Zellhofer dennoch. "Dass sie gut sind, wissen wir, dass wir sie schlagen können, aber auch. Es ist möglich", sagte er.

In der Vorsaison waren die Paschinger tatsächlich nahe dran. Im Heimspiel siegten sie durch Treffer von Glieder (2) und Mayrleb mit 3:1, vergaben aber eine Vielzahl hochkarätiger Chancen auf einen Kantersieg. Im Rückspiel setzte es nach zwei frühen Treffern ein 0:2.(APA)

UEFA-Cup-Qualifikation/letzte Runde:

  • Austria Wien - MŠK Žilina (SVK)
  • FC Nistru Otaci (MOL) - GAK
  • Superfund Pasching - FC Zenit St. Petersburg (RUS)

    Spieltermine: 11. und 25. August