Vier japanische Elektronikkonzerne haben am Donnerstag differenzierte Quartalsergebnisse vorgelegt. Fujitsu und Matsushita schrieben schwarze Zahlen, während Hitachi in die Verlustzone schlitterte und Toshiba den Quartalsverlust ausweitete.

Hohe Nachfrage nach Mobiltelefonen und Festplatten

Der japanische Elektronikkonzern Fujitsu hat im ersten Geschäftsquartal von einer hohen Nachfrage nach Mobiltelefonen und Festplatten profitiert und wieder schwarze Zahlen geschrieben. In den drei Monaten von April bis Juni habe sich der Reingewinn auf 2,5 Mrd. Yen (18,5 Mio. Euro) belaufen, gab der Partner von Siemens am Donnerstag in Tokio bekannt. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres hatte Fujitsu noch einen Verlust von 11,84 Mrd. Yen verzeichnet. Die Rückkehr in die Gewinnzone war erwartet worden, nachdem das Unternehmen am Mittwoch angekündigt hatte, im Halbjahr mit einem spürbar niedrigeren Verlust zu rechnen als bis dahin erwartet.

Gewinnsteigerung um 57 Prozent

Seine Prognose einer Gewinnsteigerung um 57 Prozent auf 50 Mrd. Yen im Gesamtjahr bekräftigte Fujitsu. Damit ist Fujitsu etwas optimistischer als die Analysten, die im Schnitt von 48 Mrd. Yen ausgehen. Im Halbjahr erwartet Fujitsu nun einen Nettoverlust von 15 statt der bisher genannten 30 Mrd. Yen.

Positives Geschäft mit Flachbild-Fernsehern

Ein positives Geschäft mit Flachbild-Fernsehern hat dem japanischen Elektronikkonzern Matsushita im ersten Geschäftsquartal zu einem höher als erwarteten Gewinn verholfen. Der Hersteller von Panasonic-Produkten hielt am Donnerstag an seiner Prognose eines 7-prozentigen Gewinnwachstums im Gesamtjahr fest. Für das abgelaufene Quartal bezifferte das in Osaka ansässige Unternehmen den konsolidierten operativen Gewinn auf 46,02 Mrd. Yen nach 43,5 Mrd. Yen vor einem Jahr. Damit übertraf Matsushita die durchschnittliche Analystenprognose von 40,9 Mrd. Yen.

Ein rückläufiges Geschäft mit Halbleitern bremste dabei das Gewinnwachstum von Matsushita. Die Rivalen Sharp Seiko Epson und Sanyo verbuchten wegen der niedrigen Chippreise zum Teil sogar Verluste. Matsushita profitierte indes von einer sprunghaften Zunahme der Nachfrage nach seinen Plasma-Fernsehern. Jüngst hatte das Unternehmen in diesem Geschäft einen Marktanteil von 40 Prozent in den USA und von fast 70 Prozent in Japan erreicht. Ebenfalls positiv schlugen die Verkäufe von Digitalkameras zu Buche. Mit der Gewinnsteigerung stach die Nummer Eins der japanischen Unterhaltungselektronik seinen Erzrivalen Sony aus, der am Donnerstag einen höher als erwarteten operativen Verlust bekannt gab.

Verluste bei Toshiba

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat seinen Verlust im ersten Geschäftsquartal wegen des Preisverfalls bei Speicherchips ausgeweitet. Der Fehlbetrag sei in den drei Monaten bis Juni netto um fast 15 Prozent auf 8,92 Mrd. Yen (65,76 Mio. Euro) gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Umsatz wuchs um rund vier Prozent auf 1,3 Billionen Yen. Trotz des Quartalsverlustes bekräftigte Toshiba seinen Jahresausblick mit einem Gewinnwachstum von 19 Prozent.

Der größte japanische Elektronikkonzern Hitachi ist wegen Problemen in der Festplattenlaufwerk-Sparte im ersten Geschäftsquartal in die Verlustzone gerutscht. Der Nettoverlust belief sich nach Unternehmensangaben vom Donnerstag auf 24,08 Mrd. Yen (180 Mio. Euro) nach einem Gewinn von 16,04 Mrd. Yen im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn sank in den drei Monaten bis Ende Juni auf 1,29 Mrd. Yen von 37,69 Mrd. Yen. Der Umsatz fiel um 0,7 Prozent auf 2,05 Billionen Yen.(APA/Reuters)