Im österreichischen Einzelhandel werden 60 Prozent
aller Geldtransaktionen mittels Bargeld abgewickelt - ein großes
Wachstumspotenzial für bargeldloses Bezahlen, so eine Einschätzung
des internationalen Beratungsunternehmens
Booz Allen Hamilton
, die am
Donnerstag vorgestellt wurde. Demnach weise der österreichische Markt
eine jährliches Gebührenersparnis für Zahlungsverkehrsabwicklung von
mehr als 10 Mio. Euro auf.
Berührungsängste
"Bisher waren die Berührungsängste vor Kooperationen zu groß.
Versuche einzelner Unternehmen der Vergangenheit wie Paybox bzw.
gerade erst SIMPAY sind gescheitert. Dabei zeigt Japan, wie es
schnell und problemlos funktionieren kann", so die Berater. 150.000
der insgesamt knapp 8 Millionen österreichischen Handykunden bezahlen
derzeit mit dem Paybox-System übers Handy, hatte Paybox, eine Tochter
des größten österreichischen Mobilfunkanbieters Mobilkom Austria, im
März des heurigen Jahres bekannt gegeben. Das Unternehmen
erwirtschaftete 2004 mit 15 Mitarbeitern einen hochgerechneten Umsatz
von rund 14 Mio. Euro.
Einfach
In Japan haben NTT DoCoMo und Sony in kurzer Zeit eine einfache,
gerätebasierte Mobile Payment-Lösung etabliert, so die Berater. Nur
fünf Monate nach dem Start des Dienstes verzeichneten die Anbieter
Ende 2004 bereits eine Million Teilnehmer. Ende 2005 werden es mehr
als zehn Millionen sein, schätzt Booz Allen Hamilton. Für die
Zukunft setze NTT DoCoMo noch stärker als bisher auf die
Zusammenarbeit mit Banken und Kartengesellschaften. "Die Partner
haben ein Geschäftsmodell entwickelt, von dem alle Beteiligten
profitieren. Das Positive: Keiner muss die gesamte Verantwortung für
große Investitionen alleine tragen", erklärte Johannes Bussmann, der
für Banken- und IT-Lösungen verantwortliche Geschäftsführer bei Booz
Allen Hamilton.(APA)