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Foto: Reuters/China Newsphoto
Beim Fiat-Mischkonzern fielen die Quartalsergebnisse nun besser aus als von Analysten erwartet. Zwar haben die Sonderzahlungen von General Motors zum Gewinn von 217 Mio. Euro nach einem Verlust von 246 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahrs beigetragen, doch der Turiner Konzern kommt durchaus bei Kosteneinsparungen und Schuldenabbau voran.

Sämtliche Sparten von Fiat mit Ausnahme des Autogeschäftes (40 Prozent des Umsatzes) schrieben schwarze Zahlen. Nicht nur die Scheichs aus den Emiraten haben sich Ende Juli bei dem mehrheitlich von Fiat kontrollierten Formel-1-Weltmeister Ferrari mit fünf Prozent eingekauft. Auch die französische Bank BNP Paribas hat über zwei Prozent der Fiat-Anteile erworben.

Investoren vertrauen

Investoren und der Markt vertrauen neuerdings in die Sanierung des Turiner Konzerns. So machte der Kursgewinn seit Anfang über 20 Prozent aus. "Wir werden heuer unsere Ziele erreichen", kommentierte CEO Sergio Marchionne am Donnerstag die Ergebnisse. Fiat Auto soll 2006 den Breakeven erreichen und heuer den operativen Verlust um 500 Mio. auf 320 Mio. Euro verringern. Am 3. August will Fiat den revidierten Industrieplan präsentieren.

Noch ist es jedoch verfrüht, über eine Trendwende bei Fiat zu sprechen. Es gibt aber Signale, dass der Turiner Autokonzern Überlebenschancen hat. Trotzdem werden im Autogeschäft weiterhin rote Zahlen geschrieben werden, weil sich der Autoabsatz weiterhin negativ entwickelt. Fiat verlor 2005 in Europa wichtige Marktanteile.

Neue Hoffnungsmarke Die Hoffnungen heißen nun "Punto". Der Wagen hat Anfang September in Turin seine Weltpremiere. Innerhalb eines Jahres sollen 360.000 Fahrzeuge dieser Marke verkauft werden. Immerhin konnte der Verlust in der Autosparte von 240 Mio. Euro im zweiten Quartal 2004 auf 59 Mio. Euro in der Berichtsperiode 2005 reduziert werden. Kosteneinsparungen bei Personal und Einkauf verhalfen dazu.

Auch hat Fiat Auto in Brasilien aufgeholt und den Marktanteil um einen Punkt auf 25 Prozent verbessert. Positiv entwickelte sich die Luxuswagensparte: Ferrari hat im zweiten Quartal den Umsatz um zwölf Prozent und den operativen Gewinn um ein Drittel auf 40 Mio. Euro erhöht.

Die Mubadala Development Company im Emirat Abu Dhabi hat für 114 Mio. Euro fünf Prozent der Ferrari-Anteile erworben. Fiat kontrolliert mit 56 Prozent noch die Mehrheit des Formel-1-Weltmeisters, weitere zehn Prozent werden vom Sohn des Gründers, Pietro Ferrari, gehalten. Der Rennwagenhersteller will die Produktion 2005 auf über 5000 Stück erhöhen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.7.2005)