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Foto: AP /Richard Drew
New York - Die US-Investmentbank Morgan Stanley wird einem internen Bericht vom Donnerstag zufolge rund 1000 Broker ihrer angeschlagenen Privatkundensparte entlassen.

Betroffen seien in der Individual Investor Group jene Angestellten, die nicht "unseren Standards entsprechen", hieß es in der Erklärung von Morgan Stanley, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Zudem sollte die Zahl der Neueinstellungen von 2400 in diesem Jahr auf 1000 im kommenden Jahr reduziert werden. Weiterhin würden jedoch erfahrene Broker eingestellt, die sich auf vermögendere Kunden konzentrieren sollten. Morgan Stanley beschäftigt den Angaben nach derzeit insgesamt 10.500 Broker.

Reaktion auf Kritik

"Es hat seit langem Kritik gegeben, dass ein Einschnitt wie dieser bei Morgan Stanley notwendig ist", sagte Analyst Jeffery Harte von Sandler O'Neill Partners. Es werde weitere Veränderungen geben, sobald auch die Leitung des Privatkundengeschäfts neu besetzt sei, fügte Harte mit Blick auf den Rücktritt von John Schaefer von diesem Posten Anfang Juli hinzu. Der Erklärung vom Donnerstag zufolge soll ihm zumindest zwischenzeitlich Ray Harris nachfolgen, der bislang die Leitung der Sparte Kundenlösungen innehatte.

Ein mit den Vorgängen Vertrauter sagte Reuters, die nun verkündeten Entscheidungen seien schon gefallen, als noch Philip Purcell der Investmentbank vorstand. Purcell hatte das Unternehmen im Juni verlassen. Sein Rücktritt war von Investoren seit langem gefordert worden, weil sie mit der Entwicklung des Aktienkurses und dem Weggang führender Mitarbeiter der Bank unzufrieden waren. Ihm folgte Ex-Präsident John Mack ins Amt nach, der umgehend signalisierte, das Privatkundengeschäft bedürfe einiger Verbesserungen.

Titel von Morgan Stanley verließen den Handel an der New York Stock Exchange mit einem Plus von 0,11 Prozent bei 53,57 Dollar. (Reuters)