Seit Wochen kursieren Gerüchte im Markt, die
IT-Holding
Beko
habe das börsenotierte Wiener Software-Haus
Brain Force
als Akquisitionsobjekt im Visier. Zuletzt hatte Beko bei Brain
Force die 5 Prozent-Marke übersprungen. Beko-Chef Peter Kotauczek war
gestern in Medien mit den Worten zitiert worden: "Es stimmt, wir
bauen unsere Beteiligung aus." Es gebe jedoch "kein dezidiertes
Ziel". Man wolle aber näher an die Anteile der Privatstiftung von
Brain Force-Chef Helmut Fleischmann herankommen. Diese hält rund 20
Prozent.
"Beko hat sich bisher nicht mit uns
in Verbindung gesetzt, um ein konkretes Angebot vorzulegen."
Von Fleischmann gab es noch Donnerstagabend eine Stellungnahme zu
den jüngsten Übernahmegerüchten: "Beko hat sich bisher nicht mit uns
in Verbindung gesetzt, um ein konkretes Angebot vorzulegen." Es gebe
auch keine Gespräche zu diesem Thema. "Damit ist jeder
Übernahme-Versuch mit uns unabgestimmt."
"Mit Erreichen der Kontrollmehrheit, die unseres Erachtens bereits
bei zirka 25 Prozent liegen könnte, gehen wir davon aus, dass Beko
gegenüber den Aktionären der Brain Force Holding AG ein offizielles
Übernahmeangebot abgeben müsste", meinte Fleischmann, der mit seiner
Stiftung größter Einzelaktionär bei Brain Force ist. Die Stiftung, so
Fleischmann, habe bisher auf allen Hauptversammlungen eine deutliche
Mehrheit gehabt.
Das Boot
"Auch, ob Beko die schweizerische Quino Technologies mit ins Boot
geholt hat, darüber können wir nur spekulieren", betonte Fleischmann
in einer Presseinformation. Quino hält an Beko rund 15 Prozent und
ist inzwischen auch bei Brain Force eingestiegen. "Quino steht seit
Beginn des Engagements in regem Kontakt zu uns", so Fleischmann. "Von
einem theoretisch denkbaren, gemeinsamen Vorgehen von Beko und Quino,
um die Kontrollmehrheit an Brain Force zu erzielen, wissen wir
allerdings nichts." (APA)