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VW-Vorstandschef Bernd Pischetsrieder kann nach den jüngsten Turbulenzen eine überrachend deutliche Gewinnsteigerung bekannt geben.

Foto: APA/dpa/Nietfeld
Wolfsburg - Der harte Sparkurs bei Europas größtem Autokonzern Volkswagen zeigt zunehmend Wirkung. Im ersten Halbjahr 2005 erwirtschaftete VW unterm Strich einen Gewinn von 403 Mio. Euro, um 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Wie der Konzern am Freitag in Wolfsburg mitteilte, erhöhte sich der Umsatz um 1,9 Prozent auf rund 46 Mrd. Euro. Die Zahl der weltweiten Auslieferungen an Kunden stieg um 1,7 Prozent auf 2,56 Millionen Fahrzeuge.

Wie die dpa am Freitag aus dem Umfeld des Konzerns erfuhr, werden die guten Konzernzahlen dadurch getrübt, dass die Kernmarke VW weiter rote Zahlen schreibt. Zwar verbesserte die Markengruppe Volkswagen insgesamt ihr operatives Ergebnis im ersten Halbjahr auf 169 (33) Mio. Euro. Dazu hätten aber vor allem Skoda und Bentley beigetragen, hieß es. Neuer Chef der Markengruppe ist seit Mai der als Sanierer geltende Wolfgang Bernhard. Zur Marke VW gehören etwa die Modelle Golf, Passat und Polo.

Die Konzerntochter Audi fuhr weiter auf Rekordkurs, und das Billigauto Fox, der geliftete Polo sowie der neue Passat sind in Europa nach Darstellung der Wolfsburger gut gestartet. Doch der Konzern verdankt sein Ergebnis im Wesentlichen dem Rotstift: Das Sparprogramm ForMotion verbesserte das Ergebnis des ersten Halbjahres um 1,7 Mrd. Euro.

Gewinnanstieg

Der operative Gewinn kletterte in den ersten sechs Monaten 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 61,6 Prozent auf 1,37 Mrd. Euro Euro. Dabei hatte VW nach einem schwachen ersten Vierteljahr im zweiten Quartal deutlich besser abgeschnitten als von Analysten erwartet.

Der VW-Konzern, der seit Wochen wegen einer Korruptionsaffäre in den Schlagzeilen steht, bekräftigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2005. VW gehe weiter davon aus, dass sich sowohl das operative Ergebnis nach Sondereinflüssen als auch das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr verbesserten. Allerdings werde der Wettbewerbsdruck "eher noch zunehmen". Zudem sei davon auszugehen, dass der hohe Ölpreis und die dadurch auf neue Rekordhöhen kletternden Kraftstoffpreise die Kaufbereitschaft der Autokunden weiter trüben würden.

Kaum finanzieller Schaden durch Korruptionsaffäre

Der finanzielle Schaden aus der jüngsten Korruptionsaffäre ist laut Vorstandschef Bernd Pischetsrieder gering. Die Auswirkungen bewegten sich voraussichtlich im einstelligen Millionenbereich, sagte Pischetsrieder am Freitag zu Beginn einer Telefonkonferenz mit Analysten. Angaben über den Stand der internen Untersuchen könne er noch nicht machen, da die Materie sehr komplex sei und die Ermittlungen andauerten. (APA/dpa)