Klagenfurt - Die Affäre rund um die Finanzgruppe General Partners, in der Dutzende Millionen versenkt worden waren, hat für die Kärntner Hypo Alpe-Adria-Bank nun ein teures Nachspiel. Die Bank hatte Anleihen von General Partners an eine Anlegerin verkauft. Nun muss sie der Frau die getätigte Investition rückerstatten. Seitens des Geldinstitutes hieß es am Freitag dazu lakonisch: "Kein Kommentar."

Die Hypo war bereits vor zwei Jahren in erster Instanz verurteilt worden. Wie die "Kronen Zeitung" in ihrer Freitag-Ausgabe berichtet, hat nun der Oberste Gerichtshof (OGH) das Urteil bestätigt. Die Hypo muss der Anlegerin 612.000 Euro zahlen. Der Rechtsanwalt der Frau, der Villacher Reimer Bahr, vertritt auch noch weitere "General Partners"-Geschädigte. Er hofft nun darauf, dass mit dem Spruch des OGH ein Präzedenzfall geschaffen wurde.

Hohe Bekanntheit - hohe Schulden

General Partners Immobilienbesitz AG (GPI) war eine börsenotierte Wiener Immobiliengesellschaft, ihr Chef Wolfgang Kössner sorgte für viel Publicity, aber auch für hohe Schulden des Unternehmens, das schließlich im Dezember 2001 Konkurs anmelden musste. Seit mehr als drei Jahren laufen Ermittlungen gegen Kössner und weitere Manager wegen des Verdachts des schweren Betrugs und der Untreue. Der Schaden wird auf mehr als 70 Mio. Euro geschätzt.

Bereits im Juli 2001 hatte die Hypo Kössner angezeigt. Er habe Anleger und Geldgeber um mehrere 100 Mio. Schilling geschädigt. Den eigenen Schaden bezifferte die Bank mit etwa 7,3 Mio. Euro. Für das Geldinstitut, das 2007 an die Börse gehen will, kommt das Urteil ungelegen, zumal weitere Klagen anhängig sind. Die Rede ist von einem Volumen von rund drei Mio. Euro. (APA)