Dmitry Sychev jubelt über seinen Ausgleichstreffer gegen Rabotnicki Skopje. Das Spiel in Mazedonien endete 1:1.

Nyon - Für Österreichs Meister Rapid hätte es am Freitag bei der Auslosung in Nyon weit schlimmer kommen können: Mit dem russischen Titelträger Lokomotive Moskau bekommen es die Wiener in der dritten Qualifikations-Runde zur Champions Leauge mit einem alten Bekannten des österreichischen Fußballs zu tun. 2001 hatten die Russen dem FC Tirol (1:3, 1:0 im Wiederholungsspiel), ein Jahr darauf dem GAK den Eintritt in Europas Königsklasse (0:2, 3:3) verwehrt.

"Wir gehen aber nicht automatisch davon aus, dass wir auf Lokomotive treffen", erklärte Rapid-Trainer Josef Hickersberger in einer ersten Stellungnahme. Denn der russische Meister war im Zweitrunden-Hinspiel beim FK Rabotnicki Skopje (MKD) nicht über ein 1:1 (Ausgleich durch Sytschew erst in der Nachspielzeit) hinausgekommen. Im Rückspiel in Moskau machte Lok dann aber alles klar. Die Russen gewannen 2:0 und sind damit definitiv Gegner der Hütteldorfer. Das Hinspiel steigt am 10. August (20.45 Uhr) im Hanappi-Stadion.

Ein Urteil über den Gegner wollte sich der Rapid-Erfolgscoach vor einer genauen Analyse nicht anmaßen: "Es ist auf alle Fälle ein schönes Los, aber das hätte ich auch bei allen anderen gesagt." Mögliche weitere Gegner wären u.a. Manchester United (gegen Sieger aus Debrecen/Hajduk Split), Inter Mailand (gegen Schachtjor Donezk) oder Titelverteidiger Liverpool (gegen Tirana/CSKA Sofia) gewesen.

"Der russische Fußball ist ganz klar im Aufschwung"

So scheint der Weg zu einer zweiten Teilnahme an Europas Königsklasse nach 1996, als die Rapidler Dynamo Kiew in der Qualifikation mit 2:0 und 4:2 eliminiert hatten, zumindest nicht unmöglich. "Aber der russische Fußball ist ganz klar im Aufschwung. Das hat auch der UEFA-Cup-Sieg von ZSKA Moskau bewiesen", gab Hickersberger jedoch zu bedenken. Nicht weniger als sechs aktuelle Lok-Spieler befanden sich im vergangenen Jahr im russischen WM-Kader.

Der zweifache Meister und vierfache Pokalsieger führt nach 19 Spielen außerdem ungeschlagen die Tabelle an - neun Punkte vor Zenit St. Petersburg. "Wir müssen vorbereitet sein auf einen sehr starken Gegner zu treffen. Aber wir haben eine Chance", meinte Hickersberger. Kapitän Steffen Hofmann sagte in einer ersten Reaktion: "Das ist sicher eines der undankbarsten Lose." Zuletzt war Rapid 1999 in der dritten Qualifikationsrunde gestanden - damals war der österreichische Rekordmeister Galatasaray klar mit 0:3 und 0:1 unterlegen. (APA)