Die Raiffeisen Centrobank (RCB) reagiert auf die steuerliche Änderung mit der Schließung von 21 Daueremissionen. Bei der Erste Bank sind zwei Emissionen betroffen, in der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) habe man keinen Handlungsbedarf, hieß es auf APA-Anfrage.
KESt-Pflicht
Bisher waren all jene Indexpapiere, deren Laufzeitbeginn vor dem 1.März 2004 liegt, nur dann KESt-pflichtig, wenn sie mit einer Kapitalgarantie in Höhe von mindestens 20 Prozent ausgestattet sind, teilt die RCB mit. Während inländische Emittenten nach diesem Stichtag bestehende Daueremissionen nicht mehr aufstocken konnten, ausländische Emittenten jedoch schon, hat das Finanzministerium jetzt dieser Steuerlücke ein Ende gesetzt. Für jedes auch vor dem 1.März 2004 emittierte Indexpapier muss der Besitzer künftig 25 Prozent Kapitalertragssteuer (KESt) bezahlen, sofern diese Emission nicht rechtzeitig zum 1.August 2005 geschlossen wird.
"Natürlich bleibt bei diesen betreffenden Zertifikaten auch nach dem 1.August 2005 der Sekundärmarkt gewährleistet", so RCB-Vorstand Michael Spiss. Die Liste der von der RCB geschlossenen Emissionen steht als PDF unter http://www.rcb.at in der Rubrik News & Events zum Download bereit.
Die Erste Bank sei in der Vergangenheit eher vorsichtig gewesen und habe wenige steuerliche Produkte emittiert, die in Konflikt mit dem Finanzministerium standen, begründet ein Emissionsexperte die geringe Anzahl der Schließungen.