Wien - Die Chancen, dass Österreich zum insgesamt dritten Mal nach 1964 und 1976 Austragungsort Olympischer Winterspiele werden könnte, sind gut. Insgesamt sieben Städte haben sich mit Fristende Donnerstag Mitternacht um die Austragung der XXII. Olympischen Winterspiele 2014 beworben. Österreichs Bewerberstadt Salzburg ist im Vergleich mit den sechs weiteren Bewerbern sicher im engsten Favoritenkreis.

Neben Salzburg kandidieren Almaty (Kasachstan), Borjomi (Georgien), Jaca (Spanien), Pyeongchang (Südkorea), Sotschi (Russland) und Sofia (Bulgarien). Das IOC wird bei seiner Vollversammlung im Juli 2007 in Guatemala City über den Austragungsort entscheiden.

"Von der Praxis her ist Salzburg den anderen Kandidaten meilenweit überlegen. Aber das ist keine Bank. Man muss das umsetzen und den Leuten zeigen", sagte ÖOC-Generalsekretär Dr. Heinz Jungwirth am Freitag im APA-Gespräch. "Als absolutes Plus betrachte ich, dass Östersund (Schweden) jetzt nicht dabei ist. Skandinavien ist traditionell ein starker Wintersport-Kandidat", atmete Jungwirth auf.

Man dürfe zwar keinen der Kandidaten unterschätzen, allerdings haben so manche Bewerber noch großen Aufholbedarf, weiß der ÖOC-Generalsekretär. Kasachstan und Georgien schätzt er eher als Kandidaten des "Bewerbungswillens wegen" ein und auch die russische Bewerbung mit Sotschi kennt Jungwirth. "Die sind noch sehr, sehr weit weg von einer guten Bewerbung."

Jaca in den Pyrenäen habe schon mehrmals kandidiert. "Da gibt es sehr viel freies Gelände", meint er in Anspielung auf Wetteranfälligkeit. "Außerdem ist es ein entlegener, kleiner Ort. Dort wird man kein Wintersportflair par excellence erleben." Auch die bulgarische Bewerbung mit Sofia zählt sicher nicht zum Favoritenkreis.

Der schärfste Konkurrent der Salzburger dürfte wohl Pyeongchang werden, weil es da starke Wirtschaftspartner gibt. Und die Südkoreaner, - das soll nicht vergessen werden -, kamen bei der Vergabe der Spiele 2010 am 2. Juli 2003 überraschend in die Stichwahl mit Vancouver und nicht wie erwartet Salzburg.

Bei der Salzburg-Bewerbung 2010 habe man von Beginn an gewusst, so Jungwirth, dass Vancouver ein sehr starker Gegner ist. Diesmal rage Salzburg heraus. "Wenn der Wintersport ins Zentrum gestellt wird, dann wird es eine gute Chance für uns sein, allerdings darf man die wirtschaftliche Stärker der Koreaner nicht unterschätzen. Von der Sache her ist unsere Chance aber besser denn je", glaubt Jungwirth.(APA)

Weiterer Fahrplan bis zur Vergabe:

September 2005:
Zustellung eines Grundsatz-Fragebogens

1. Februar 2006:
Abgabefrist für die Fragebögen

Februar 2006:
Bewerberstädte präsentieren sich im Rahmen der Olympischen Spiele in Turin

21.-23. Juni 2006:
Das IOC schränkt den Kreis der Bewerber auf die mKandidaten-Städte ein, ein genauerer Fragebogen msowie die genaue Prozedur der Kandidatur wird übermittelt

10. Jänner 2007:
Kandidatur-Akt muss an das IOC übermittelt werden

Mitte Februar - Mitte April 2007:
IOC-Evaluierungs-Kommission besucht die Kandidaten-Städte

Juni 2007:
Veröffentlichung des Berichts der Evaluierungs-Kommission

Juli 2007: Wahl des Austragungsorts der Spiele 2014 in Guatemala City