Studie
Die Professorin verweist auf eine Studie mit 870 Reha-Patienten, bei denen Körperwerte in Verhältnis zu den aktuellen Wetterdaten gesetzt wurden. Bei den Testpersonen wurden während eines Fahrradtrainings in steigenden Leistungsstufen ein EKG geschrieben, Puls und Blutdruck gemessen sowie Krankheitssymptome wie Angina pectoris, Sauerstoffunterversorgung und Rhythmusstörungen erfasst.
Jeder Patient nahm an fünf bis sechs Sitzungen teil, für die jeweils die aktuellen Wetterdaten abgerufen wurden. Insgesamt ergaben sich so 2.350 Auswertungen. Ergebnis: Einzelne Wetterparameter zeigen deutliche Einflüsse - jedoch auf Männer und Frauen ganz unterschiedliche.
Männer ...
"Bei Männern leidet das kranke Herz im Ruhezustand kaum unter wechselnden Wetterverhältnissen", sagte die Studienleiterin Alexandra Henneberger. Unter Belastung reagiere es allerdings stark auf eine Veränderung fast aller Wettergrößen.
Bei einem Rückgang der Lufttemperatur um zehn Grad, habe sich das Risiko einer Sauerstoffunterversorgung verdoppelt. Dies sei auch beim Absinken des Wasserdampfdruck und der Äquivalenttemperatur der Fall gewesen, die die Schwüle der Luft wiedergebe. Der Luftdruck dagegen habe keine Einflüsse gezeigt.
... Frauen
Frauen reagierten völlig anders: Bei ihnen zeigten sich schon im Ruhezustand Auswirkungen von Wetterveränderungen, allerdings nicht auf die Sauerstoffversorgung des Herzens, sondern auf die Herzfrequenz, wie die Experten erklären. Sie erhöhte sich deutlich, je wärmer und schwüler es war. Unter Belastung nahm das Risiko von Herzrhythmusstörungen zu.