Wien - SPÖ und FPÖ haben am Sonntag ihre Ablehnung eines EU-Beitritts der Türkei bekräftigt. "Es kann nicht sein, dass ein Staat zwar ein EU-Mitgliedland nicht anerkennen will, aber der EU beitreten möchte", sagte der geschäftsführende SPÖ-Klubchef Josef Cap in einer Aussendung. Für FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache ist Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) mit seiner Pro-Türkei-Politik gescheitert.

Für Cap sind Schüssel und Außenministerin Ursula Plassnik (V) jetzt gefordert, Stellung zu beziehen. Aus Sicht der SPÖ seien Verhandlungen für eine spezielle Partnerschaft zwischen Türkei und EU anzustreben. Völlig unverständlich sei, dass die EU mit Zustimmung der österreichischen Bundesregierung auch nach der fehlenden Anerkennung Zyperns durch die Türkei nach wie vor unbeirrt Beitrittsverhandlungen beginnen wolle.

"Die Türkei hat in der EU nichts verloren", betonte Strache. Das "Hin und Her" zwischen SPÖ und ÖVP in dieser Frage sei lächerlich und zeuge von der völligen Orientierungslosigkeit dieser Parteien, so der FPÖ-Obmann. Die Freiheitlichen hätten als einzige eine klare Linie in dieser Frage. (APA)