Wien - Fußgänger haben in Österreich ein hohes Unfallrisiko.
Das zeigt eine Studie des Verkehrsclub Österreich (VCÖ): In den
vergangenen zehn Jahren kamen bei Verkehrsunfällen im Land 1.398
Passanten ums Leben, 41.868 wurden verletzt. Heuer starben bis Ende
Juli 57 Passanten. Besonders gefährdet sind Senioren. Jeder zweite
tödlich verunglückte Fußgänger ist älter als 65 Jahre.
Der VCÖ forderte am Montag in einer Aussendung mehr Schutz für die
schwächsten Verkehrsteilnehmer durch niedrigeres Tempo im Ortsgebiet,
übersichtliche Kreuzungen und Übergänge sowie mehr Kontrollen bei
Schutzwegen. "Die gesamte Anzahl der verunglückten Fußgänger
entspricht beinahe der Einwohnerzahl von St. Pölten", verdeutlichte
Martin Blum vom VCÖ. Seit 1996 sei die Zahl der Todesopfer nur
leicht, nämlich von 157 auf 132 im Jahr 2004, gesunken.
Tempo 30 im Ortsgebiet
"Mit Ausnahme der Hauptstraßen sollte im Ortsgebiet Tempo 30
gelten. Zudem sind vor allem die Ortszentren durch Fußgängerzonen
deutlich sicherer zu gestalten", forderte Blum.
Das Gefährden von Fußgängern auf Zebrastreifen durch Nichtanhalten
ist auch ein Delikt im Vormerksystem. Der VCÖ erinnerte daran, dass
Passanten bei Schutzwegen immer Vorrang haben. "Mehr Kontrollen würde
den Teil der undisziplinierten Autofahrer schneller zur Vernunft
bringen", zeigte sich Blum überzeugt. (APA)