Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobile, ist derzeit Bestbieter für dem zum Verkauf stehenden viertgrößten österreichischen Handybetreiber tele.ring. Entsprechende Zeitungsberichte wurden am Montagmorgen aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen bestätigt.

1,3 Milliarden Euro

T-Mobile hat demnach dem bisherigen US-Eigentümer Western Wireless - gemessen am aktuellen Umrechnungskurs - rund 1,3 Mrd. Euro für tele.ring geboten. Im Rennen ist laut den Kreisen außer dem deutschen Konzern nur noch die internationale Fondsgesellschaft Permira. Sie hat nach den Informationen zuletzt 1,23 Mrd. Euro geboten, die höhe ihres Angebots allerdings vom Streit um die geplante Einführung einer Handymastensteuer in Niederösterreich abhängig gemacht, die den Gewinn von tele.ring deutlich schmälern würde. Für T-Mobile dagegen stelle die Handymastensteuer kein Risiko dar, weil sie ja bereits über ein Österreichnetz verfüge und ohnehin eines der beiden Funknetz abdrehen werde, heißt es.

Keine Stellungnahme

Die Sprecher von T-Mobile Austria und tele.ring wollten zu den Informationen am Montag weiterhin keine Stellungnahme abgeben.

Derzeit nicht mehr im Rennen ist laut den Kreisen One mit dem Eigentümer E.ON im Hintergrund. Wie berichtet hat One über drei Banken eine Finanzierung von 1,7 Mrd. Euro auf die Beine gestellt. Abzüglich der Schuldenfinanzierung von 600 Mio. Euro habe One damit für tele.ring aber nur 1,1 Mrd. Euro geboten, so die Information über den aktuellen Verhandlungsstand. One wollte dies heute auf APA-Anfrage nicht kommentieren.

Dicht an der Mobilkom dran

T-Mobile hat derzeit in Österreich rund 2,056 Millionen Kunden, bei tele.ring waren es zuletzt (Ende Juni) 1,079 Millionen Kunden. Durch die Fusion würde T-Mobile Austria somit beinahe mit dem Marktführer Mobilkom Austria und seinen aktuell nach eigenen Angaben 3,3 Millionen Kunden gleichziehen.

Am Donnerstag tagt in Deutschland der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom zu dem Thema. Auch dies wurde mittlerweile aus Unternehmenskreisen bestätigt. Auch T-Mobile Austria-Chef Georg Pölzl wird dem Vernehmen nach an dieser Sitzung teilnehmen.

Keine gute Nachricht

Keine gute Nachricht wäre eine Fusion von T-Mobile Austria und tele.ring wohl für die tele.ring-Mitarbeiter. Wegen Einsparungen und Ausgliederungen hat T-Mobile Österreich seit Jahresbeginn bereits knapp 200 Mitarbeiter abgebaut und beschäftigt aktuell noch 1.826 Mitarbeiter. Die derzeit 640 Mitarbeiter bei tele.ring (in Vollzeitäquivalenten 576) fürchten dem Vernehmen nach bereits, dass ein Großteil ihrer Jobs bei einer Fusion verloren gehen könnte.(APA) http://www.t-mobile.at