In dieser Situation habe sie eine Decke über das Neugeborene gelegt und sei erst wieder zu sich gekommen, als das Kind tot war. In keinem der neun Fälle habe die Frau "Gewalt gegen die Kinder" eingeräumt, hieß es. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht.
Die toten Kinder hatte die Frau in Blumenkästen verscharrt und diese in Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) auf dem Grundstück der Eltern abgestellt. Dort war der grausige Fund am Sonntag gemacht worden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des Totschlags in neun Fällen Die Frau sitzt in Untersuchungshaft. Die Kinder soll sie zwischen 1988 und 1999 bekommen haben. Ein mögliches Tatmotiv könnte sein, dass die Frau, die damals schon drei Kinder hatte, keinen Nachwuchs mehr wollte, hieß es.
Der Vater soll der Ehemann gewesen sein. Die Ehe wurde im Mai 2005 geschieden. Die Frau hat vier lebende Kinder, drei sind erwachsen, ein Mädchen ist noch keine zwei Jahre alt. Weder die älteren Kinder noch der Mann sollen die Schwangerschaften bemerkt haben.
Niemandem war etwas aufgefallen
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft will niemand aus dem Umfeld der Frau etwas von den Schwangerschaften mitbekommen haben. Der Bürgermeister von Frankfurt (Oder), Martin Patzelt (CDU), sagte, seine Behörden hätten keinerlei Indizien gehabt, dass diese schrecklichen Taten passierten.
Die Säuglinge wurden den Angaben zufolge alle ehelich geboren. Die verdächtige Mutter sei erst 2005 geschieden worden. Die Beziehung des Ehepaares sei zerrüttet und der Mann des öfteren für längere Zeit nicht bei der Frau gewesen. Die Behörden wollen per DNA-Test prüfen, ob alle Kinder von dem Ex-Ehemann stammen. Die Frau soll die Taten nach den bisherigen Erkenntnissen allein begangen haben.
Weitere Durchsuchungen Die Polizei hat indessen am am Mittwoch weitere Wohnungen und Grundstücke in Frankfurt an der Oder und dem nahen Eisenhüttenstadt durchsucht. Dort hatte die Mutter der getöteten Säuglinge, Sabine H., in den vergangenen 17 Jahren gewohnt. Die Polizei suchte nach Spuren und möglichen weiteren Leichen. Die neun Leichname der Säuglinge sollen laut Staatsanwaltschaft erneut gerichtsmedizinisch untersucht werden, um Erkenntnisse über Vaterschaft und Todesursache zu erhalten.