Laut Thomas Tischer, der die Grabungen im Auftrag des Bundesdenkmalamtes Innsbruck leitet, sei es "ein Bodendenkmal ersten Ranges, über Tirol hinaus bedeutend. Das war mehr als nur ein Dorf, das war eine bedeutende Siedlung, ein regionales Zentrum." Der Erhaltungszustand sei fantastisch. Der Hügel sei 2.000 Jahre lang nahezu unberührt geblieben.
Grabungsergebnisse
Entsprechend interessant seien die Befunde, die der Archäologe und seine Mitarbeiter in ihrer sommerlichen Grabungskampagne ans Licht gebracht haben. Die Fundamente von sechs Häusern wurden freigelegt. Eines davon sei ein klassisches "rätisches Haus" mit Unterkellerung, die übrigen fünf gehörten einem anderen frühgeschichtlichen Haustypus an. Unter der Oberfläche des lang gezogenen Hanges bei der Ruine Hörtenberg werden aber noch Dutzende Häuser vermutet.
Laut Tischer wurde der Hügel mit großem Aufwand planmäßig für die Bebauung präpariert. Die frühgeschichtlichen Siedlungsbauer errichteten Podeste, Terrassen, Stützmauern, ein Wegenetz und Quellfassungen. "Eine so geschlossene Topographie samt vollständigen Gebäudestrukturen ist etwas ganz Besonderes. Vor allem auch im Zusammenhang mit dem Brandopferplatz am nahe gelegenen Trappele-Acker, der vor wenigen Jahren ausgegraben wurde," erklärte Tischer. Die Siedlung und der ebenfalls überregional bedeutende Opferplatz gehörten, so vermutet der Ausgräber, mit ziemlicher Sicherheit zusammen. Die Bewohner der Siedlung - es müssen Hunderte gewesen sein - waren laut dem Grabungsleiter "keine armen Leute". Die Anlage lasse auf große wirtschaftliche Potenziale schließen. Das Fundmaterial enthalte Hinweise, dass die Bewohner Bergbau betrieben und dass hier Bronze verarbeitet wurde. Die ältesten Funde stammten aus dem 5. Jahrhundert vor Christus, die jüngsten aus der Zeit um Christi Geburt.
Ende unklar