Fotograf Michael Wesely arbeitet mit einer von ihm selbst konstruierten Spezialkamera.

Foto: Wesely
Der in Berlin lebende Fotograf Michael Wesely ist in Salzburg bestens bekannt. Einige Male nahm er bereits an der internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst teil - im heurigen Jahr beschäftigt er sich in seiner Klasse mit der aktuellen Position der Fotografie an der Schnittstelle zur Gegenwartskunst. Darüber hinaus zeigt der Fotohof die Ausstellung "Die Erfindung des Unsichtbaren". Der 1963 in München geborene Wesely interessiert sich seit Beginn seiner künstlerischen Karriere für die Analyse des fotografischen Prozesses. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf das Wechselspiel von Abbild und Repräsentation. In der aktuellen Schau stellt Wesely drei Werkszyklen aus den vergangenen zehn Jahren vor: "Palazzi di Roma" von 1995, die "Ostdeutschen Landschaften" (2002-2004) sowie seine neulich im New Yorker MOMA gezeigte Arbeit "Open Shutter", die den gut zweijährigen Umbau des Museums in einem Einzelbild wiedergibt. Wesely arbeitet mit einer von ihm selbst konstruierten Spezialkamera ("Spalt-Kamera"), bei der das Objektiv durch vertikale und horizontale Schlitzblenden ersetzt ist. Damit gelingt es ihm, Landschafts-und Architekturmotive in abstrakte Wandbilder zu verwandeln. Ein weiteres Merkmal einiger der Arbeiten ist die extreme Langzeitbelichtung. (dog/DER STANDARD, Printausgabe, 01.08.2005)