Wien - Die nächste Hürde zu einer fusionierten Bawag/P.S.K. ist genommen: Am Montag haben die Aufsichtsräte beider Häuser in ihren Sondersitzungen für die Fusion der Gewerkschaftsbank mit der P.S.K. gestimmt.

Allerdings ist der Wunsch von Bawag-Aufsichtsratspräsident Günter Weninger, der im Vorfeld der Sitzungen eine einstimmige Beschlussfassung erhofft hatte, nicht in Erfüllung gegangen: Die Mitglieder des P.S.K.-Betriebsrates haben gegen die Fusion gestimmt.

Arbeitsrechtliche Prüfung

Laut der stellvertretenden P.S.K.-Betriebsratsvorsitzenden Ingrid Stumfoll sei die Prüfung der arbeitsrechtlichen Folgen für die Mitarbeiter noch nicht abgeschlossen, "aber unsere Bedenken wurden bestätigt".

Ganz anders lief es in der Bawag. Dort haben auch die Arbeitnehmervertreter unter Ingrid Streibel-Zarfl für die Fusion gestimmt. Zuvor hatten die Betriebsräte ein Paket mit dem Vorstand geschnürt, wonach "die Rechtsnachfolge der Betriebsvereinbarungen sichergestellt ist. Für die Mitarbeiter kann es daher zu keinen Verschlechterungen kommen", so die Bawag-Betriebsrätin.

"Unisono"

Zudem werden im nächsten Jänner im Rahmen des Projekts "Unisono" (steht für Einklang) die beiden Gehaltssysteme vereinheitlicht. Freilich gibt es auch bei Unisono Dissonanzen: Bawag-Betriebsratschef Volkmar Harwanegg ist, entgegen seiner Bawag-Kollegin und Präsident Weninger, sehr wohl der Ansicht, dass es bei dieser Vereinheitlichung "Verlierer" geben wird.

Die Aktionäre werden die Fusion am 8. September in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschließen, die neue Bank steht dann ab 1. Oktober. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.08.2005)