In einem offenen Brief hat der Betriebsrat des viertgrößten Mobilfunkanbieters tele.ring am Montag Protestmaßnahmen gegen einen Verkauf an den Konkurrenten T-Mobile angekündigt. Bricht der US-Eigentümer Western Wireless nicht sofort die Verhandlungen mit T-Mobile ab, wollen die 640 tele.ring-Mitarbeiter bereits ab morgen, Dienstag, 15 Uhr in einen 24-stündigen Streik treten. Im Folgenden der offene Brief an Western Wireless-Chef John Stanton im Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Stanton,

mit tiefer persönlicher Enttäuschung nimmt der Betriebsrat zur Kenntnis, dass offenbar geplant ist, tele.ring an den direkten Mitbewerber T-Mobile zu verkaufen.

Unsere Enttäuschung gründet sich vor allem auf die Tatsache, dass das erfolgreiche Unternehmen tele.ring mit einem Verkauf an T-Mobile vor dem Aus und 600 engagierte Mitarbeiter auf der Straße stehe würden. Diese engagierten Mitarbeiter, die den von Ihnen zu erzielenden Unternehmenswert erst geschaffen haben, entnahmen die Information nur den Medien und wurden bis heute offiziell nicht informiert.

Der Betriebsrat wird sich gemeinsam mit der zuständigen Gewerkschaft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen einen derartigen Schritt, wie er von Ihrer Seite geplant ist, wehren. Wir versichern Ihnen, dass wir uns dabei der vollen Unterstützung der Belegschaft gewiss sind.

Als ersten Schritt wird der Betriebsrat angesichts der dramatischen Entwicklung heute, 1.8.2005, um 15:30 Uhr, eine Betriebsversammlung einberufen.

Wir fordern Sie hiermit auf, innerhalb von 24 Stunden zu bestätigen, dass die Verhandlungen mit direkten Mitbewerbern in Österreich beendet werden.

Bei der Abwicklung jeder anderen Verkaufsvariante, die den Fortbestand des Unternehmens tele.ring und seiner Arbeitsplätze sichert, können Sie mit unserer vollen Unterstützung und Kooperation rechnen.

Sollten Sie diese Bestätigung bis zum Ablauf der Frist nicht abgeben, wird der Betrieb ab 2.8.05, 15 Uhr für die Dauer von mindestens 24 Stunden bestreikt.

Mit Grüßen

Adolf Beauvale - Vorsitzender des tele.ring Betriebsrats"(APA)