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König Fahd wurde in einem einfachen Erdgrab bestattet

Foto: Reuters/Fahed
Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen ist der saudische König beigesetzt worden. Staatsgäste aus der arabischen Welt – mit Ausnahme Libyens –, aus Europa, Asien und Amerika wohnten den Trauerfeierlichkeiten bei.

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Riad – Nur eine Viertelstunde dauerte das Totengebet in der Großen Moschee von Riad. In ein einfaches braunes Tuch gehüllt, wurde der Leichnam des am Montag verstorbenen saudischen Königs Fahd dann in einem Wagen zum El-Ud-Friedhof der Hauptstadt gebracht.

Neben Zehntausenden von Trauernden kamen am Dienstag Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt nach Riad, unter ihnen aus Europa der französische Präsident Jacques Chirac, der deutsche Staatspräsident Horst Köhler und der britische Thronfolger Prinz Charles, um den Trauerfeierlichkeiten beizuwohnen. Österreich wurde durch Vizekanzler Hubert Gorbach vertreten, die USA durch George Bush senior.

An der Beerdigung durften allerdings nur Muslime teilnehmen. Die ausländischen Gäste waren nach der Trauerfeier zu einem Empfang beim neuen König Abdullah geladen. Fahds Leichnam wurde auf einem öffentlichen Friedhof in einem schlichten Grab ohne namentliche Kennzeichnung beigesetzt. Dort sind seine vier Vorgänger auf dem Thron und weitere Mitglieder der Königsfamilie begraben. Die schlichte Grabstätte entspricht der wahhabitischen Tradition, die die Gleichheit im Tod betont und Besuche an den Gräbern Verstorbener ablehnt.

Vor dem Trauerzug von der Moschee zum Friedhof riegelte die Polizei zahlreiche Straßen ab und errichtete aus Furcht vor Anschlägen Kontrollpunkte. Die rituellen Totengebete wurden in der Moschee "Imam Turki Bin Abdullah" gesprochen, in der etwa 6000 Menschen Platz finden. Der Großmufti des Königreichs, Scheich Abdulaziz al-Sheikh, leitete die Zeremonie. Geschäfte in der Umgebung der Moschee wurden von der Polizei geschlossen, Autos mit Suchhunden und Röntgengeräten untersucht.

Staatstrauer in Spanien

Die spanische Regierung hat für den Begräbnistag eine eintägige Staatstrauer angeordnet. In Marbella, wo der König eine prunkvolle Residenz besaß, wurde eine dreitägige Trauer beschlossen. Jordanien, dessen haschemitische Dynastie von Fahds Vater aus Mekka vertrieben worden war, ordnete eine vierzigtägige Trauerzeit an. Abdullah trat bereits am Montag die Nachfolge seines Halbbruders Fahd an. Der bisherige Kronprinz hatte seit zehn Jahren anstelle des kranken Monarchen die Regierungsgeschäfte geführt. (AFP, dpa, AP, APA/DER STANDARD, Printausgabe, 3.8.2005)