Wien - Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) will
beim geplanten Verkauf des Handybetreibers tele.ring an den
Konkurrenten T-Mobile vermitteln. GPA-Chef Wolfgang Katzian erklärte
Montagabend in der "ZiB 2", er erwarte Aussagen des
T-Mobile-Managements, wie mit den Mitarbeitern von tele.ring bei
einer Übernahme umgegangen werden soll. Morgen, Dienstag, werde er,
Katzian, mit dem Betriebsrat von tele.ring über die weitere
Vorgangsweise beraten. Er werde auch mit T-Mobile Kontakt aufnehmen.
Die Frage, ob die Gewerkschaft den angekündigten Streik der
tele.ring-Mitarbeiter unterstütze, wich Katzian aus. Er betonte, dass
noch kein Streikbeschluss gefasst sei. Zunächst sei abzuwarten, wie
der Eigentümer von tele-ring, der US-Konzern Western Wireless, auf
das Ultimatum des Betriebsrates, die Verkaufsverhandlungen mit
T-Mobil abzubrechen, reagiert. Erst dann könne in einer weiteren
Betriebsversammlung über die weitere Vorgangsweise diskutiert werden,
wobei "auch ein Streik denkbar" sei, so der GPA-Vorsitzende.
Insgesamt zeige die Situation, dass "wieder einmal" die
Belegschaft und der Betriebsrat über die Pläne des Eigentümers nicht
informiert worden sei. Die Streik-Androhung der tele.ring-Mitarbeiter
bewertete Katzian als "Hilfeschrei einer Belegschaft".
Nachdem vergangenen Freitag bekannt geworden war, dass tele.ring
an den Mitbewerber T-Mobile verkauft werden soll, hat der Betriebsrat
bei einer Betriebsversammlung Montagnachmittag einen mindestens
24-stündigen Streik ab heute 15 Uhr angedroht. Ein Verkauf an einen
Mitbewerber würde das Aus für tele.ring bedeuten, fürchtet der
Betriebsratsvorsitzende Adolf Beauvale. 600 Mitarbeiter, meint er,
würden dann "auf der Straße stehen". Bei der Betriebsversammlung habe
sich die Belegschaft geschlossen für die Streiks ausgesprochen, so
Beauvale am Montagabend. Es wäre der erste Streik in der
österreichischen Mobilfunkgeschichte. (APA)