So wie es aussieht, wird es schon bald einen Handynetzbetreiber weniger in Österreich geben. Telering wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von T-Mobile übernommen werden, und damit scheint die Marke unter dem Dach des deutschen Riesen zu verschwinden. So traurig dies für die Mitarbeiter und so ärgerlich das für so manchen Kunden sein dürfte, der österreichische Markt hat die Konsolidierung bitter nötig.

Nahezu alle Netzbetreiber mussten in den vergangenen Jahren Speck und Personal abbauen. Immerhin drängen sich insgesamt acht Anbieter im kleinen Österreich: A1, T-Mobile, One, Telering und "3", die eigene Netze besitzen. Dazu kommen noch Tele2, Yes!!! und Uboot, die als "Untermieter" die Netze für eigene Angebote nutzen. Viel Speck also, was die Zahl der Anbieter betrifft.

Der beinharte Wettbewerb hat zwar Österreichs Handy-Usern die niedrigsten Gebühren in Europa beschert, doch langsam kam auch die Kehrseite dieses Glücksfalls zutage: Das Service wurde bei fast allen Anbietern schlechter. Lange Wartezeiten bei den Servicehotlines, miserabel ausgebildete Mitarbeiter am Telefon und in den Shops und schlechtere Gesprächsqualität.

Auf lange Sicht wäre Österreich vermutlich auch technologisch zurückgefallen: Wo die Gewinne fehlen, gehen auch die Investitionen zurück - beim UMTS-Ausbau ist dies bereits deutlich zu spüren. Dazu kam dann noch die Schnapsidee mit der Handymaststeuer, die weitere Qualitätseinbußen mitbringen wird.

Mit Telering verschwindet zwar der Anbieter von der Bildfläche, der mit seinen Aktionen wie "Weg mit dem Speck" die meiste Bewegung in den Markt brachte, doch auch mit vier Netzanbietern und drei "Untermietern" wird der Wettbewerb nicht enden. Aber einiger Anbieter-Speck ist mit Telering weg. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.08.2005)