Washington - Die US-Geheimdienste schätzen einem Zeitungsbericht zufolge, dass der Iran noch etwa zehn Jahre brauchen wird, bis er eine Atombombe bauen kann. Das sei doppelt so lang, wie die Geheimdienste bisher angenommen hätten, berichtete die "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstvertreter.

Unklar sei aber, ob der Iran sich zur Entwicklung von Atomwaffen entschieden habe. Aus einem neuen Bericht der Dienste gehe hervor, dass das iranische Militär an einem geheimen Projekt arbeite, hieß es in dem Bericht weiter. Allerdings zitierte die Zeitung einen ranghohen Geheimdienstmitarbeiter mit den Worten: "Es ist die Einschätzung der Geheimdienste, dass der Iran entschlossen ist, Atomwaffen zu bauen."

Die USA werfen dem Iran vor, hinter seinem zivilen Atomprogramm die Entwicklung von Atomwaffen zu verbergen. Der Iran bestreitet dies. Deutschland, Frankreich und Großbritannien versuchen im Namen der Europäischen Union (EU) in dem Streit zu vermitteln. Die Verhandlungen sind derzeit aber belastet, weil der Iran seine Arbeiten in der Atomanlage in Isfahan wieder aufgenommen hat. (APA/Reuters)