Das Knochenmark produziert ständig Stammzellen, aus denen sich beispielsweise die weißen und roten Blutkörperchen bilden, weswegen Wissenschafter aus den Knochenmarkszellen auch andere Gewebetypen züchten wollen. Nach Darstellung der Universität Bonn gaben für diese Hoffnung einige Studien auch Anlass.
So zerstörten Forscher durch Bestrahlung das Knochenmark von Mäusen und ersetzten es durch Zellen, die dank einer hinzugefügten Erbanlage grün fluoreszierten. Im Mäusehirn wurden wenig später grün fluoreszierende Nervenzellen gefunden - was dem ersten Anschein nach der Beweis dafür war, dass sich die im Blut zirkulierenden Stammzellen sogar in Nervengewebe umwandeln können. Damit schien es möglich zu sein, Gewebe durch Stammzellen aus dem Blutstrom reparieren zu lassen.
Selbst Krankheiten wie die Duchenne-Muskeldystrophie (DMD), die sämtliche Muskeln im Körper zerstört, schienen dadurch heilbar. DMD ist bei Jungen die zweithäufigste Erbkrankheit.
Zu großer Optimismus
In einem Tierversuch konnten die Bonner Forscher um den Physiologen Prof. Anton Wernig nun nachweisen, dass sich im Muskelgewebe zwar die Stammzellen ansiedelten, aber ohne eine Besserung der Krankheit: Die Zellen produzierten nicht oder nur in sehr geringer Menge ein für den Muskelaufbau wichtiges Protein.