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Grafik: Archiv
Der frühere US-Vizepräsident Al Gore hat am Montag einen interaktiven Fernsehsender gestartet. "Current TV" Network richtet sich vor allem an die junge Generation und bringt eine neue Form der Programmgestaltung auf den Markt, berichtet das Wall Street Journal. Die Zuschauer werden dazu aufgefordert Inhalte zu gestalten und eigene Beiträge zu liefern. "Wir möchten die Fernseh-Homepage für die Internet Generation sein", sagt Gore. Der Großteil des Programms soll sich aus so genannten "Pods" zusammensetzen, die zwischen 15 Sekunden und fünf Minuten lang sind. Jede halbe Stunde ist ein News-Update geplant, das aus Informationen von im Internet am häufigsten aufgerufenen Google-Stories bestehen soll.

Reichweite

Current TV Network läuft auf dem früheren Newsworld International Channel und wird derzeit in 20 Mio. von insgesamt 110 Mio. US-Haushalten mit Fernsehanschluss empfangen. Um erfolgreich zu sein, muss der Sender seine Reichweite innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppeln. Gore verspricht, dass hinter dem Network keine politischen Absichten stehen würden, sein Name soll allerdings dazu dienen Current TV publik zu machen. Die Wichtigkeit des Senders sei nicht, was er zum jetzigen Zeitpunkt ist, sondern welche Entwicklung er für die Zukunft einleite, so J.D. Lasica, Mitbegründerin der Ourmedia.org, einem Internet-Medienportal. Current TV würde die Chance bieten, dass das Konzept von Internet-Fernsehen breitenwirksam werde.

Regelung

Von den Amateuer-Filmemachern lässt sich der Sender eine Einverständniserklärung unterschreiben, die besagt, dass das Material für drei Monate exklusiv nur von Current TV gezeigt werden darf. Zunächst waren sogar sechs Monate Exklusivrecht geplant, was jedoch aufgrund des starken Widerstands seitens der Filmemacher zurückgenommen wurde. Insgesamt sind nur 25 Prozent der Inhalte auf Current TV vom Publikum gestaltet, der Rest setzt sich aus Sendungen von Mitarbeitern und professionellen Medienleuten zusammen. (pte)