Nach dem Verkauf seines Handybereichs gliedert
der
Siemens
-Konzern jetzt seine Schnurlostelefon-Sparte mit rund
3.700 Mitarbeitern in ein eigenständiges Unternehmen aus. Ein Verkauf
des profitablen Geschäfts mit etwa einer Milliarde Euro Umsatz sei
derzeit kein Thema, betonte ein Siemens-Sprecher am Dienstag in
München.
Die Anforderungen
Durch die Ausgliederung könne man aber besser den besonderen
Anforderungen im Konsumentengeschäft Rechnung tragen. Die
Schnurlostelefone gehörten bisher zur kriselnden
Siemens-Kommunikationssparte Com. Die neue Firma will sich auch
verstärkt in der Unterhaltungselektronik engagieren.
Partnerlos
Nach dem Handyverkauf sind die Schnurlostelefone das letzte
Endkonsumenten-Geschäft, das Siemens komplett allein betreibt. Bei
den Computern (Fujitsu Siemens).und bei der so genannten weißen Ware
(Bosch Siemens Hausgeräte) hat sich der Konzern Partner gesucht. Auch
im Unternehmen war eingeräumt worden, dass die Probleme bei den
Handys unter anderem darauf zurückzuführen waren, dass Siemens als
Industrieausrüster das Geschäft mit dem Endkunden nicht gut versteht.
Start am 1. Oktober
Die neue Einheit nehme am 1. Oktober unter dem Namen Siemens Home
and Office Communication Devices GmbH die Arbeit auf, teilte Siemens
mit. Der Sprecher betonte, dass die Tarifverträge auch in der neuen
Einheit unverändert weiter gelten. Siemens hatte sich mit den
Beschäftigten im Werk Bocholt auf längere Arbeitszeiten bei gleichem
Lohn geeinigt. Geleitet wird die neue Firma von Paul Reitmeier und
Thomas Kresser. "Wir sind bereits weltweit Marktführer bei digitalen
Schnurlostelefonen und bei Breitband-Produkten für Endverbraucher.
Jetzt wollen wir auch unser Angebot an Entertainment-Produkten
erweitern", sagte Reitmeier.(APA/dpa)