Wien - Für den Wirtschaftsforscher und Chef des Instituts
für Höhere Studien (IHS), Bernhard Felderer, kann der nun von
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) vorgeschlagene Kombilohn
nur ein kurzfristig einzusetzendes Instrument am Arbeitsmarkt sein.
"Kurzfristig kann man mit dem Kombilohn insbesondere Personen, die
schwer in den ersten Arbeitsmarkt zurückzubringen sind, vorübergehend
helfen", sagte Felderer am Dienstag gegenüber der APA. Der Kombilohn
könne aber kein langfristiges Arbeitsmarktinstrument sein.
Gefahr der Unternehmenssubvention
Beim Kombilohn bestehe die Gefahr, dass er zu einer
Unternehmenssubvention werde. "Der Mitnahmeeffekt liegt auf der
Hand", warnte Felderer. Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer werde
sich bald ein "stilles Einverständnis" entwickeln, dass ein
Arbeitsverhältnis mit Kombilohn in beider Nutzen sei.
Kombilohn besteht aus einer Kombination von Aktivbezug und
Arbeitslosengeld und soll Arbeitslosen wieder in ein
Beschäftigungsverhältnis helfen. In einer momentan schwierigen
Situation, wenn etwa wie in Österreich die Arbeitslosigkeit sogar in
der Sommersaison steige, seien befristete
Kombilohn-Arbeitsverhältnisse jedenfalls eine Möglichkeit, den Weg
aus der Arbeitslosigkeit zu erleichtern, meint Felderer. (APA)