Sind Festplattenrekorder die Zukunft des Fernsehens? Geräte, mit denen man beim Aufnehmen Sendungen verfolgen, unterbrechen, vor- und zurückspulen kann? Die Branche ist uneinig: Skepsis bei denen, die sich um Werbeeinnahmen sorgen. Werbung kann dann einfach übersprungen werden. Andere hoffen auf ein zielgenaueres Publikum: Werbung käme treffsicherer an.

Die Zurückhaltung gibt dieser Tage der Bezahlsender Premiere auf und startet einen festplattengesteuerten Dienst. Zum Aufnehmen kommt eine Art Heimvideothek, die nach "Video on Demand"-Prinzip wöchentlich neu bestückt wird. Bis zu 30 Filme sind - vorerst nur über Satellit - per Telefon, SMS oder online inklusive Trailer und Zusatzinformationen abrufbar. Ab November öffnet Premiere weiters drei Kanäle für HDTV-Bilder. Besitzer von Flachbildschirmen können Filme, Dokus und Sport gestochen scharf sehen. Genug, dass der Aufwand lohnt? In Deutschland besitzen 1,5 Millionen Flachbildschirme, nur zehn Prozent sind HDTV-tauglich. Österreich dürfte ähnlich liegen. Das Konzept könnte dennoch aufgehen: Schließlich zeigt Premiere die gesamte Fußball-WM in HDTV. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 3.8.2005)