Jagd auf Wölfe bringt kanadische Ökosysteme durcheinander
Studie: Auch Bäume, Vögel und Biber leiden - Wiederauftauchen des Wolfes in einigen Gebieten erklaubt Vergleich
Redaktion
,
Montreal - Das Ausrotten von wichtigen Raubtieren wie Wölfen
hat einer Studie zufolge das ökologische Gleichgewicht in kanadischen
Waldgebieten sichtbar gestört. Die fast vollständige Ausrottung des
Wolfs in den kanadischen Rocky Mountains im Laufe der sechziger Jahre
habe zu Rückgängen in der Anzahl bestimmter Bäume, Vögel und sogar
Bibern geführt, hieß es in einer Untersuchung, die in der neuen
Ausgabe des Fachmagazins "Ecology" veröffentlicht wurde.
Da in einigen Gebieten in den Achtzigern wieder Wölfe aufgetaucht
seien, hätten die Forscher Vergleichsmöglichkeiten zwischen
verschiedenen Arealen gehabt, sagte der Autor der Studie, Mark
Hebblewhite. Für die Untersuchung wurden vor allem Gebiete um den
Banff-Nationalpark betrachtet.
Eine Ursache, viele Auswirkungen
Der Studie zufolge konnten sich durch den verringerten
Wolfsbestand in manchen Gebieten dort Wapiti-Hirsche wesentlich
stärker ausbreiten. Dadurch sei aber die Anzahl von Weidenbäumen
deutlich gesunken und gleichzeitig der Bestand von Spechten, die in
diesen Bäumen nisten. Weil auch Biber beim Dammbau auf Weidenbäume
angewiesen seien, sei die Anzahl der Biber ebenfalls zurückgegangen,
hieß es in der Untersuchung weiter. Eingriffe des Menschen
komplizieren den Erhalt des Ökosystems demnach zusätzlich, weil durch
Baumaßnahmen und Erschließung zu Fuß die Jagdgebiete von Wölfen
weiter eingeschränkt würden. (APA)
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