Stuttgart - Mercedes-Chef Eckhard Cordes soll am Verkauf seiner Aktien in der vergangenen Woche weit mehr verdient haben als bisher bekannt ist. Der Manager, dessen Verbleib im Konzern in der aktuellen Führungskrise ausgeschlossen wird, soll nach einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch) insgesamt 1,01 Mio. Euro Gewinn gemacht haben.

Cordes habe am Freitag 92 500 Aktien aus dem Aktienoptionsprogramm des Konzerns für 34,40 Euro erworben und gleich wieder für 39,58 Euro verkauft. Dieser Kursgewinn von 5,18 Euro je Aktie habe ihm allein 479.150 Euro beschert, schreibt die "Zeitung". Hinzu komme ein Barausgleich, den DaimlerChrysler für die 20-prozentige Differenz zwischen Ausübungspreis (34,40 Euro) und dem so genannten Referenzpreis leiste. Dieser Referenzpreis sei Anfang 2003 mit 28,67 Euro festgelegt worden.

Daher werde Cordes demnächst über den Kursgewinn an der Börse hinaus eine Zahlung von 5,73 Euro je Aktie oder insgesamt 530.025 Euro vom Daimler-Konzern erhalten. Bisher sei Cordes das einzige Vorstandsmitglied, das seine Aktienoptionen ausgeübt habe.

Nach Angaben der "Stuttgarter Nachrichten" haben die Aktienoptionen, die im Jahr 2003 an rund 6.000 Führungskräfte ausgegeben wurden, derzeit einen Wert von insgesamt 259,53 Mio. Euro. Davon könne die Hälfte sofort ausgeübt werden. In diesem Fall müsse der Konzern allein für den Barausgleich 58,7 Mio. Euro ausgeben; weitere 71 Mio. Euro könnten die Führungskräfte durch sofortige Kursgewinne erzielen. (APA/dpa)