600 Prozent mehr rassistische Übergriffe nach Anschlägen
Scotland Yard: Auch "harmlose Zwischenfälle" lösen "große emotionale Wirkung" auf moslemische Gemeinschaft aus
Redaktion
,
London - Die Zahl der rassistischen Übergriffe in London
hat nach der ersten Serie von Anschlägen nach offiziellen Angaben um
fast 600 Prozent zugenommen. Seit den Anschlägen vom 7. Juli seien
269 derartige Zwischenfälle gezählt worden, während es im
vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch 40 gewesen seien, teilte
Scotland Yard am Dienstag in der britischen Hauptstadt mit. Es gebe
"keinen Zweifel", dass die Angriffe auf Moslems zugenommen hätten. Zu
den registrierten Fällen zählen Beschädigungen von Gebäuden, darunter
Moscheen, sowie körperliche und verbale Angriffe auf Menschen.
Bei der Mehrzahl der Zwischenfälle habe es sich um nur
geringfügige Angriffe gehandelt, die jedoch eine große "emotionale
Wirkung" auf die moslemische Gemeinschaft in London hätten, sagte ein
Polizeioffizier. Solche Attacken könnten dazu führen, dass sich ganze
Gemeinschaften von Moslems aus der Öffentlichkeit verabschiedeten in
einer Zeit, in der deren gesellschaftliche Beteiligung stark gefragt
sei.
Bei den vier Anschlägen am 7. Juli hatten vier moslemische
Selbstmordattentäter im morgendlichen Nahverkehr insgesamt 52
Menschen mit in den Tod gerissen. Zwei Wochen später versuchten vier
weitere Täter eine neue Anschlagserie, verletzten aber wegen
technischer Defekte an den Bomben niemanden. (APA)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.