'eject' hat sich im November 2002 aus dem europäischen Aktionsforschungsprojekt „Transmission“ entwickelt. Ziel dieses Projekts war es, für darstellende KünstlerInnen neue Arbeitsfelder zu eröffnen, die über die üblichen Aktivitäten der Theater hinausgehend den Schwerpunkt auf den operativen Einsatz von künstlerischen Kompetenzen setzen: in den gesellschaftlichen Bereichen Sozialarbeit, Kultur und Bildungswesen.

Die Idee war, mit ‚eject’ ein „Labor“ zu gründen, in dem darstellende KünstlerInnen gemeinsam arbeiten, proben und sich vernetzen können. Das kontinuierlich stattfindende Training wird im Rotationssystem von einem Gruppenmitglied geleitet, dabei liegt der Schwerpunkt auf körperorientierter Arbeit mit Elementen aus dem Improvisationstheater, aus der Schauspielarbeit und aus dem Performancebereich.

Ziel des gemeinsamen Trainings ist es, einander Teil haben zu lassen an den eigenen spezifischen Qualifikationen und Erfahrungen und dabei neue interdisziplinäre Projekte zu entwickeln. ‚eject’ ist Teil des tanz, theater, performance Bereichs im WUK - ttp.

Einreichung

Konzept „dschöööadsch“, eine "site specific performance" - Wien, Donaucitykirche

Die neu errichtete Kirche in der Donaucity ist Mittel- und Ausgangspunkt dieser „site specific performance“. Mit Mitteln des Theaters soll dieser „Schauplatz“ jetzt in seiner Mehrfachbedeutung als spiritueller sozialer Raum erfasst werden. Die ZuseherInnen sollen durch die Verfremdung der vertrauten Umgebung behutsam dazu angeregt werden „ihre“? Kirche neu zu entdecken und bestehende Denkgewohnheiten und Konventionen in der Kirche zu hinterfragen.

Der Ort („site“) öffnet und limitiert die Arbeit der KünstlerInnen gleichermaßen. Die PerformerInnen arbeiten mit dem Verhältnis von Körper und Raum - Körper und Architektur. Ein Schwerpunkt der Interviews ist die Beschäftigung mit dem „Paradies“ und dem Leben nach dem Tod, die KünstlerInnen werden die Menschen nach ihren Vorstellungen vom „Paradies“ und zu ihren Bildern von einem Leben nach dem Tod befragen, und danach, welche Bedeutung das „Paradies“ heute noch hat, welche Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod heute relevant sind und welche anderen Utopien heute von Bedeutung sind.

"Während der ersten, bereits stattgefunden, Proben in der Donaucitykirche, haben wir uns damit beschäftigt, welche Freiheiten wir uns als PerformerInnen in der Kirche nehmen können. Es gab erste spannende Kontroversen darüber welche Gegenstände in der Kirche berührt und für die Performance benutzt werden dürfen (Altar, Taufbecken), welche Tabus angesprochen werden können und welches Verhalten in der Kirche „erlaubt“ ist (laufen, schreien, singen,...)"

Dramaturgie: Robert Steijn
Gruppe 'eject'
PerformerInnen: Gloria Dürnberger, Christian Lick, Petra Nickel, Susanne Schinko

Andere ‚eject’ Projekte

ejectdonnerstag
Regelmäßiges Training jeden Donnerstag in den ttp (WUK) Probenräumen für professionelle SchauspielerInnen. Das kontinuierlich stattfindende Training wird im Rotationssystem von einem Gruppenmitglied geleitet, dabei liegt der Schwerpunkt auf körperorientierter Arbeit mit Elementen aus dem Improvisationstheater, aus der Schauspielarbeit und aus dem Performancebereich.

ejecttext
Das Interesse von ‚eject’ an interdisziplinärer Zusammenarbeit ließ uns 2004 nach DramatikerInnen Ausschau halten, die bereits während des Schreib- und Umarbeitungs-prozesses ihrer Szenen auf deren erste körperliche, verbale und räumliche Umsetzung neugierig sind.. Wir wollen uns als Ensemble den DramatikerInnen mit Zeit, Raum und Interesse am Text zur Verfügung stellen, um somit ihr „Kopftheater“ körperlich zu skizzieren und dadurch die Möglichkeit zu eröffnen, Tempi, Konflikte, Beziehungen, Gewichtungen und so weiter zu betrachten, um die Potentiale und Schwierigkeiten der Figuren besser kennen zu lernen.

ejectfilm
Gemeinsames Filmtraining für professionelle SchauspielerInnen, auch dieses Training wird von der Gruppe gemeinsam geleitet. Wir geben unsere Erfahrungen und unser Wissen zur Arbeit vor der Kamera aneinander weiter und experimentieren mit diesem Medium.

Die Künstler

Christian Lick Petra Nickel Susanne Schinko Robert Steijn