Tokio - Der weltweit zweitgrößte Autohersteller Toyota Motor hat wegen hoher Investitionen in neue Werke und Technologie im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang verbucht. Diese Kosten überlagerten nach Unternehmensangaben vom Mittwoch die weltweit soliden Absätze.

Für das Gesamtjahr hob Japans führender Autohersteller seine Absatzziele an und bekräftigte zugleich seine Gewinnprognose. Die Gewinne könnten nach Einschätzung von Analysten allerdings auf Grund von Währungseffekten deutlich höher ausfallen.

2,98 Milliarden Euro Gewinn

Im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal (per Ende Juni) sei der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent auf 405,13 Mrd. Yen (rund 2,98 Mrd. Euro) gesunken, teilte Toyota mit. Damit verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 443,33 Mrd. Yen gerechnet hatten.

Auch der Reingewinn sank und zwar um 6,9 Prozent auf 266,90 Mrd. Yen. Hier hatten Analysten im Schnitt 315,78 Mrd. Yen erwartet. Der Umsatz zog indes um gut zehn Prozent auf 4,98 Bill. Yen an. Für die Gruppe hob Toyota das Ziel für den weltweiten Absatz für 2005/06 auf 7,97 Mio. Stück von zuvor 7,85 Mio. an.

Verlässliche Autos zu vernünftigen Preisen

Toyota genießt den Ruf, verlässliche Autos zu vernünftigen Preisen zu verkaufen und ist derzeit auf allen Märkten weltweit sehr erfolgreich. Bisher eröffnete das Unternehmen bereits einige neue Fabriken, darunter in Tschechien, Polen und Mexiko.

In den nächsten Jahren sollen noch weitere in China, im US-Bundesstaat Texas, Russland und Kanada folgen. Zudem erhöht Toyota wegen der starken Nachfrage unter anderem nach kleineren Lastwagen seine Kapazitäten an verschiedenen bereits existierenden Standorten.

Seinen Betriebsgewinn steigern konnte dagegen der Mitbewerber Mazda Motor. Grund waren nach Firmenangaben vor allem die guten Geschäfte in Nordamerika und Japan. Dies habe die Schwäche in Europa mehr als ausgeglichen. Das Unternehmen gehört zu einem Drittel zu Ford Motor.

Kränkelnde Konkurrenz

Die Konkurrenz der großen Autohersteller auf dem wichtigsten Automarkt, den USA, hat sich zuletzt deutlich schlechter entwickelt als Toyota. Die Firmen Ford, General Motors (GM) und DaimlerChrysler liefern sich dort einen vehementen Preiskampf mit Rabattaktionen und anderen Kaufanreizen, was zunehmend auf die Margen drückt.

Sollte sich der Preiskampf über einen längeren Zeitraum fortsetzen, könnte sich dies allerdings auch auf die Geschäftsentwicklung bei Toyota auswirken.

Der Anstieg des Dollar zum Yen über die vom Unternehmen angenommenen 105 Yen für das Geschäftsjahr könnten Toyota indes einen deutlich höheren Gewinn bescheren als erwartet - vorausgesetzt die Entwicklung hält an. Der Dollar notierte am Mittwoch bei rund 111,70 Yen. (APA/Reuters)