Spaßvogel Rossi.

Rom - Addio Barrichello, benvenuto Valentino Rossi - nach dem Abschied von Rubens Barrichello träumen die Ferrari-Fans vom Wechsel des sechsfachen Motorrad-Weltmeisters zum berühmtesten Autorennstall der Welt. In Barrichellos Nachfolger Felipe Massa wollen viele Ferrari-Fans in Italien nur eine Übergangslösung sehen. Dass der Motorrad-Superstar Rossi ausgerechnet am Tag des Barrichello-Abschieds in Fiorano bereits zum zweiten Mal den F1-Boliden der Scuderia testete, wird als Zeichen für Rossis vierrädrige Zukunft gedeutet.

"Der Test war rein privat", wiegelte Ferrari ab. Hinter vorgehaltener Hand leugnet aber niemand in Maranello, dass die Idee, Rossi in Zukunft im roten Renner fahren zu sehen, verführerisch klingt. Insgesamt 80 Runden drehte der 26-jährige Superstar am Dienstag im F2005 und war dabei drei Zehntelsekunden schneller als im Vorjahr. Einen Dreher überstand "Dottore" Rossi, der kürzlich seinen Yamaha-Vertrag verlängert hat und 2006 sicher weiter in der MotoGP fährt, schadlos.

Während die Fans vom Italiener im Ferrari träumen, arbeitet die Scuderia in Maranello weiter fieberhaft am Comeback des arg gebeutelten Titelverteidigers. Mit seinem Dank an den neunfachen Grand-Prix-Sieger Barrichello und den Wünschen für eine erfolgreiche Zukunft verband Ferrari-Chef Luca di Montezemolo am Dienstag auch eine deutliche Mahnung an den Brasilianer, der bei BAR bereits einen Zweijahresvertrag unterzeichnet haben soll. Montezemolo verlangt vom 33-Jährigen "höchste Konzentration und weitere Anstrengungen, damit Ferrari noch vor der Ende der Saison wieder siegt".

Nachdem Vizeweltmeister Barrichello vom Schattendasein als Nummer zwei hinter Rekordweltmeister Michael Schumacher die Nase voll hat, gelobt der 24-jährige Massa dem Deutschen Treue. "Ich werde Michael folgen. Er ist mein Lehrer", sagte der Brasilianer der "La Gazzetta dello Sport". Ferrari sei immer schon sein Traum gewesen, bekannte der ehemalige Formel-3000-Champion.(APA/dpa)