SPÖ setzt auf Brüssel: Brief an Barroso und Anfrage an Kommission
Klubobmann Cap schreibt an an den EU-Kommissionspräsidenten - Kritik an abwartender Haltung des Ministeriums
Redaktion
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Wien - Die SPÖ setzt in der Frage des Uni-Zugangs nun ihre
Hoffnungen auf Brüssel. Nach Angaben von SPÖ-Wissenschaftssprecher
Josef Broukal hat sich SP-Klubobmann Josef Cap schriftlich an
EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso gewandt. Außerdem würden
die SPÖ-Abgeordneten im Europaparlament eine schriftliche Anfrage an
die Kommission einbringen. Darin soll die Kommission aufgefordert
werden, "sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie man ein kleines
Land wie Österreich vor dem Ansturm von StudentInnen anderer
EU-Staaten schützen kann", so Broukal in einer Aussendung.
Kritisiert wird von der SPÖ die abwartende Haltung des
Bildungsministerium, das angekündigt hat, sich möglicherweise im
Herbst an die EU-Kommission wenden zu wollen, um ein neues Verfahren
beim Europäischen Gerichtshof in Sachen Uni-Zugang zu erwirken.
"Warum will man bis zum Ende der Inskriptionsfrist, also noch drei
Monate, warten? Es ist ja wohl mehr als erwiesen, dass hunderte
österreichische Maturantinnen und Maturanten nicht studieren können,
weil deutsche Numerus-clausus-Flüchtlinge Studienplätze besetzen", so
Broukal.
ÖVP hat wenig Hoffnung auf Brüssel
Wenig Hoffnung auf ein neuerliches Verfahren vor dem
Europäischen Gerichtshof (EuGH) in der Frage des Zugangs für
EU-Bürger an Österreichs Universitäten hat VP-Bildungssprecherin
Gertrude Brinek. "Ich sehe keine heiße Chance, wie durch einen
österreichischen Vorstoß auf EU-Ebene die negativen Folgen des
EuGH-Urteils zum Uni-Zugang beseitigt werden könnten", erklärt Brinek
in der "Wiener Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).
Ihre Kontakte mit den zuständigen Brüsseler Stellen würden ihr den
Eindruck vermitteln, auf europäischer Ebene stehe man geschlossen
hinter dem Urteilsspruch. Dass von Seiten des Bildungsministeriums
nun konkrete Beweise über die Mehrbelastung der Unis nach Brüssel
geliefert werden sollen, sieht Brinek als "logische Fortsetzung der
österreichischen Argumentation während des Verfahrens". (APA)
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