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Das Camp Delta Four in der Guantanamo Bay, Kuba.

Foto: AP Photo/Andres Leighton
London/Lausanne - Die USA halten laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) etwa 70.000 Menschen in geheimen Gefängnissen gefangen. Die Gefängnisse befänden sich außerhalb der USA an unbekannten Orten.

Das Gefangenen-Lager Guantanamo auf Kuba sei nur die Spitze des Eisbergs, schreibt ai am Mittwoch in einer Aussendung. Die US-Regierung müsse die Identität aller Gefangenen offen legen, die Orte der Haftzentren bekannt geben und sie für internationale Untersuchungen zugänglich machen, fordert ai.

Amnesty fordert Ende der geheimen Inhaftierung

Amnesty will ein Ende der geheimen Inhaftierung, die nicht nur von den USA praktiziert werde, sondern auch von Ländern wie Indonesien und Jordanien. In Geheimgefängnissen sei die Gefahr groß, dass gefoltert werde. Laut internationalem Recht sei es ein Verbrechen, Menschen von der Erdoberfläche "verschwinden" zu lassen.

Die Organisation beruft sich auf die Aussagen ehemaliger Gefangener. Sie erwähnt den Fall zweier Jemeniten, die 18 Monate lang in Isolationshaft in einem Geheimgefängnis unter amerikanischer Leitung festgehalten worden seien.

Als sie 2003 verhaftet wurden, hätten die beiden Männer in Indonesien gelebt. Einer sei dort, der Zweite in Jordanien festgenommen worden. Beide hätten berichtet, sie seien zunächst vier Tage lang vom jordanischen Geheimdienst gefoltert und danach in ein unterirdisches Haftzentrum geflogen worden.

Heute sind die beiden Jemeniten in ihrer Heimat in Haft, wo sie von ai besucht wurden. Laut der Menschenrechtsorganisation haben die jemenitischen Behörden angegeben, sie hätten keinen Grund die Männer festzuhalten, außer dass es eine Bedingung gewesen sei für die Verlegung der Männer. (APA/sda)