München - Erni Singerl, Münchner Volksschauspielerin verstarb 83-jährig am vergangenen Samstag Zuhause und sei sei auf eigenen Wunsch im engsten Familienkreis beerdigt worden, sagte ihre Tochter dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Mittwoch. Die quirlige Münchnerin feierte auf der Bühne und im Fernsehen große Erfolge. Vor allem in der Fernseh-Serie "Heidi und Erni" spielte sie sich an der Seite von Heidi Kabel ins Herz der Zuschauer.
Eine Paraderolle war die ratschende und tratschende Nachbarin Ernestine Zitzelsberger in dem Schwank "Tratsch im Treppenhaus", die sie monatelang an der Kleinen Komödie am Max II spielte. Zuletzt stand sie im vergangenen Jahr in dem Stück "Erni greift ein" auf der Münchner Bühne. Die "zweite Heimat" des Publikumslieblings war jedoch der Bayerische Rundfunk. "Am liebsten spiel' ich einfache Frauen, die's Herz am rechten Fleck ham", war zeitlebens ihre Devise.
Von Weiß Ferdl bis Helmut Dietl
Unvergessen über die weißblauen Grenzen hinaus sind auch ihre Auftritte in Helmut Dietls Serie "Monaco Franze" als Haushälterin Irmgard und in "Kir Royal" als vernachlässigte Mama von Klatschreporter Baby Schimmerlos, dargestellt von Franz Xaver Kroetz. Als Garant für Frohsinn und Bühnenspaß wurde selbst ein mäßiger Schwank zum Genuss, urteilten Kritiker und Publikum.
"Entdeckt" wurde das in Schwabing geborene Münchner Original vom Schauspieleroriginal Weiß Ferdl, der sie 1938 für die Münchner Volksbühne "Am Platzl" engagierte. Weiß Ferdl passte alles, nur Ernis Name nicht und er befahl: "Du nennst dich ab heut' Kramer Resi!". So blieb es, bis Ernestine Kremmel den Reichsbahner Singerl heiratete.