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Erni Singerl nach der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 1996

Foto: AP /Uwe Lein

München - Erni Singerl, Münchner Volksschauspielerin verstarb 83-jährig am vergangenen Samstag Zuhause und sei sei auf eigenen Wunsch im engsten Familienkreis beerdigt worden, sagte ihre Tochter dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Mittwoch. Die quirlige Münchnerin feierte auf der Bühne und im Fernsehen große Erfolge. Vor allem in der Fernseh-Serie "Heidi und Erni" spielte sie sich an der Seite von Heidi Kabel ins Herz der Zuschauer.

Eine Paraderolle war die ratschende und tratschende Nachbarin Ernestine Zitzelsberger in dem Schwank "Tratsch im Treppenhaus", die sie monatelang an der Kleinen Komödie am Max II spielte. Zuletzt stand sie im vergangenen Jahr in dem Stück "Erni greift ein" auf der Münchner Bühne. Die "zweite Heimat" des Publikumslieblings war jedoch der Bayerische Rundfunk. "Am liebsten spiel' ich einfache Frauen, die's Herz am rechten Fleck ham", war zeitlebens ihre Devise.

Von Weiß Ferdl bis Helmut Dietl

Unvergessen über die weißblauen Grenzen hinaus sind auch ihre Auftritte in Helmut Dietls Serie "Monaco Franze" als Haushälterin Irmgard und in "Kir Royal" als vernachlässigte Mama von Klatschreporter Baby Schimmerlos, dargestellt von Franz Xaver Kroetz. Als Garant für Frohsinn und Bühnenspaß wurde selbst ein mäßiger Schwank zum Genuss, urteilten Kritiker und Publikum.

"Entdeckt" wurde das in Schwabing geborene Münchner Original vom Schauspieleroriginal Weiß Ferdl, der sie 1938 für die Münchner Volksbühne "Am Platzl" engagierte. Weiß Ferdl passte alles, nur Ernis Name nicht und er befahl: "Du nennst dich ab heut' Kramer Resi!". So blieb es, bis Ernestine Kremmel den Reichsbahner Singerl heiratete.

Nach dem Krieg schlug sie sich zuerst als Schneiderin durch, bevor sie an der Seite so prominenter Partner wie Hans Moser, Willy Reichert, Gustl Bayrhammer und vor allem Beppo Brem zur begehrten Volksschauspielerin wurde. Zuletzt musste sich Erni Singerl Mitte Juli im Krankenhaus behandelt lassen, nachdem sie bereits im März einen Schwächeanfall erlitten hatte. (APA/dpa)