Im Arbeitskonflikt um einen Verkauf von tele.ring an T-Mobile Austria droht der tele.ring-Betriebsrat in einem offenen Brief an den Aufsichtsrat der T-Mobile-Mutter Deutsche Telekom mit Enthüllungen, die auf Absprachen mit anderen Bewerbern hindeuten könnten. Und er warnt vor weiteren Maßnahmen von Seiten der Mitarbeiter: "Wir haben noch einige Maßnahmen in petto, die die T-Mobile in Österreich und Deutschland empfindlich treffen werden", heißt es in dem der APA vorliegenden Text.
"Alle Einzelheiten"
Und weiter: "Wir wissen aus gesicherter Quelle, dass ein Konsortium ein höheres Angebot als Ihres legen wollte, aber an der Angebotsanlegung scheinbar kein Interesse bestanden hat. Wir haben die Erlaubnis, alle Einzelheiten dieses Angebotes an die Öffentlichkeit zu bringen, sollte es nicht akzeptiert werden. In diesem Falle würde klar werden, dass es vorab freundschaftliche Absprachen gegeben hat, die ein äußerst kritisches Bild auf die T-Mobile werfen könnten. VW hat ja in letzter Zeit gezeigt, wie schnell eine kleine Affäre große Auswirkungen haben kann."
tele.ring folgt max.mobil?
Des weiteren weist der Betriebsrat darauf hin, dass ein Wegfall der Marke "tele.ring" ein Verlust wäre, wie das die Umbenennung von max.mobil zu T-Mobil gezeigt habe. Und er warnt vor der Hoffnung, dass alle tele.ring-Kunden zu T-Mobile wechseln würden. "Tausende Kunden haben uns angerufen, uns per SMS und E-mails geschrieben, dass sie eine Übernahme durch T-Mobile ablehnen und aus Protest den Vertrag kündigen werden, wenn es zur Übernahme kommt", so der Betriebsrat.
Auch Mobilkom dabei?
Er nimmt auch Bezug auf heimische Medienberichte, wonach die Mobilkom Austria das Festnetz und die technische Ausrüstung von tele.ring um kolportierte 100 Millionen Euro übernimmt, sobald das Geschäft mit T-Mobile über die Bühne gegangen ist. Dies sei in den Augen der Wettbewerbsbehörde und des Kartellgerichts wohl Grund genug, die Übernahme zu untersagen, mutmaßt die Belegschaftsvertretung.(APA)