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Zehnkämpfer Roland Schwarzl peilt in Helsinki die Top 10 und eine neue persönliche Bestleistung an. Im Training hat er sich im Speerwurf und in drei weiteren Disziplinen verbessern können. Nun will er sein Potenzial im Wettkampf ausspielen.
"Ich lebe", sagt der Sportsoldat Schwarzl, "vom Sport derzeit nicht so schlecht. Aber reich werd ich nicht." Im Gegensatz zu den Spezialisten, die bei zig Meetings im Einsatz sind, haben die Mehrkämpfer nur wenige Möglichkeiten, ihr Können zu zeigen und dafür Preis- oder gar Startgelder zu kassieren. "Was Tennisspieler verdienen können - kein Vergleich!"
Ob der Allrounder nicht schon daran gedacht hat, sich auf eine Disziplin zu konzentrieren? Für Schwarzl kommt es nicht infrage. Er müsste viel Zeit opfern, dadurch würden Förderungen ausbleiben, das wiederum würde die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Außerdem habe der Zehnkampf "einen speziellen Reiz, ganz besonders in Österreich", wo schon Georg Werthner und Sepp Zeilbauer als Vierter und Fünfter der Olympischen Spiele 1980 (Moskau) für Furore sorgten. "Werthner", sagt Schwarzl, "verhilft dem Sport als Organisator des Jedermann-Zehnkampfs immer noch zu Popularität."
Mehrkämpfer gelten gewissermaßen als verschworene Partie, und Roland Schwarzl bestätigt, dass sich in seinem Metier verhältnismäßig viele Freundschaften entwickeln. Man unterstütze sich gegenseitig, im Training wie im Wettkampf. Gespräche zum Beispiel dienen als Ablenkung und helfen, den Stress abzubauen. Schwarzl: "Wenn man mit einigen Menschen zwei Tage lang auf eher engem Raum zu tun hat, entwickeln sich eigene Beziehungen. Andere jedenfalls als bei Sprintern, die zehn Sekunden lang gegeneinander laufen."